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„Wir hätten den Bewohnern der Arche Arbeitsplätze anbieten können“

Klaus Korschinek von der Filderwerkstatt über einen möglichen CAP-Markt in Notzingen

In Ötlingen gibt es bereits einen CAP-Markt. Auch in Notzingen hätte die Filderwerkstatt gerne einen eröffnet. Der Teckbote hat mit Leiter Klaus Korschinek gesprochen.

„Wir hätten den Bewohnern der Arche Arbeitsplätze anbieten können“
„Wir hätten den Bewohnern der Arche Arbeitsplätze anbieten können“

Der CAP-Markt braucht von Notzingen einen Zuschuss in Höhe von 50 000 Euro. Warum ist das so?

KLAUS KORSCHINEK: Wir sind kein Gewerbetreibender, sondern ein Sozialunternehmen. Dieser einmalige Zuschuss funktioniert als Eigenkapitalersatz, um das KfW-Darlehen bei der Bank zu bekommen. Für diesen Offizialzuschuss garantieren wir, dass wir fünf Jahre drin bleiben – egal, wie es läuft. Ich habe Herrn Haumacher allerdings gesagt, dass unsere Betreiberpflicht in dem Moment erlöschen würde, wenn ein Penny nach Notzingen kommt. In dem Fall hätte die Gemeinde ja bewusst eine Konkurrenzsituation herbeigeführt.

Was reizt Sie an Notzingen?

KORSCHINEK: Unser Konzept besteht darin, Lebensmittelmärkte, die von großen Handelsketten aufgegeben wurden, mit neuem Konzept fortzuführen und die Lebensmittelversorgung auf diesem Wege wohnortnah zu sichern. Wir verstehen uns auch als eine Art Treffpunkt. Nachdem das „Lädle“ mitten im Ort ist, hätte das gepasst. Dazu kommt, dass in der „Arche“ nebenan Menschen leben, für die wir uns als Filderwerkstatt zuständig fühlen und denen wir Arbeitsplätze hätten anbieten können.

Gibt es ein Konzept für den Laden?

KORSCHINEK: Wir hätten etwa 3 000 bis 4 000 Produkte anbieten können – vom Discounterprodukt aus der Edeka-Palette bis hin zu Bio-Lebensmitteln von Rapunzel. Wir verstehen uns als Hybridmarkt, wir wollen den Kunden beide Stränge anbieten. Ohne Discounter-Produkte geht es nicht, schließlich kann sich nicht jeder Bio-Lebensmittel leisten. Wir sind bemüht, mit lokalen und regionalen Erzeugern zu arbeiten. Unser Lieferant für das Trockensortiment ist Edeka, doch der fährt einen so kleinen Laden nicht an. Das wäre eine Schwierigkeit gewesen. Die Lebensmittel hätten wir aus unserem CAP-Markt in Ötlingen nach Notzingen transportieren müssen.

Rechnen Sie sich in Notzingen noch Chancen aus?

KORSCHINEK: Wenn die bürgerliche Gemeinde keinen Vorteil darin sieht, dass ein Sozialunternehmen bei ihr aktiv wird, können wir nicht viel machen. Wenn nur die Kosten gesehen werden und nicht der Nutzen, dann macht es für uns keinen Sinn. Wir wollen ja für unsere behinderten Menschen etwas erreichen.