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Mit „Luca“ zurück zur Normalität

Wirtschaft Ab sofort kann das Landratsamt direkt Kontaktinformationen über die Luca-App abrufen. Es empfiehlt den Betrieben, nun schnell mitzumachen. Von Thomas Zapp

Hofft, dass mit der Hilfe von „Luca“ bald die ersten Gäste kommen: der Weilheimer Gastronom Jesse Burgmann. Foto: Markus Brändli
Hofft, dass mit der Hilfe von „Luca“ bald die ersten Gäste kommen: der Weilheimer Gastronom Jesse Burgmann. Foto: Markus Brändli

Die Testphase ist vorbei, nun soll die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung auch im Landkreis Esslingen zum Einsatz kommen. Seit dem 5. Mai sind alle 38 Gesundheitsämter in Baden-Württemberg in der Lage, verschlüsselte Kontaktdaten über Luca zu empfangen. Damit können auch Friseurgeschäfte, Restaurants oder sonstige Betriebe mit Publikumsverkehr im Landkreis Esslingen die App optimal einsetzen.

Der Weilheimer Gastronom Jesse Burgmann vom Burgmann’s in der Marktstraße steht in den Startlöchern. „Ich habe Luca heruntergeladen, auch wenn ich sie noch nicht brauche. Aber sobald es losgeht, sind wir bereit.“ Aktuell kann er seine Gerichte nur zum Abholen anbieten, aber schon zu Beginn der nächsten Woche könnte es erste Lockerungen geben, wenn die Inzidenzwerte weiterhin fallen. Noch vor den Pfingstferien will die Landesregierung bekannt geben, wann welche Betriebe aus Gastronomie, Handel und Kultur zu welchen Bedingungen öffnen können. Gemeinsam mit dem Einzelhandel könnten dann beispielsweise Biergärten und Caféterrassen loslegen. Dabei gilt aktuell, dass an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen die Inzidenz unter 100 liegen soll. Flankiert werden soll das Ganze auch in Baden-Würt­temberg von einem flächendeckenden Einsatz der App.

Zwar stand sie wie bereits berichtet schon seit Wochen als Download zur Verfügung, und erste Betreibe wie der Kirchheimer Friseursalon Hauff hatten sie mit ihren Kunden bereits eingesetzt. Das war prinzipiell auch möglich, nur fehlte noch das andere Ende der reibungslosen Informationskette. So konnte das Gesundheitsamt im Landkreis die Kontaktdaten bei einer Infektionsmeldung bislang nicht abfragen, sondern musste sie im Fall einer Positivmeldung vom betroffenen Betrieb übersendet bekommen. Grund: Die App war zwar schon installiert, lief aber noch im Probebetrieb, auch um noch rechtliche Fragen klären zu können.

So funktioniert die App

Nun stehen die Signale auf Grün. Künftig könnten gesellschaftliche Aktivitäten also folgendermaßen aussehen: In die Luca-App ­tragen die Nutzer ihre Kontaktdaten ein, die daraufhin wechselnde QR-Codes erzeugt. Diese werden entweder von Restaurantbetreibern, Geschäften, Friseuren oder Veranstaltern gescannt oder die App-Nutzer scannen ihrerseits beim Besuch des Ladens, Betriebs oder der Veranstaltung einen QR-Code. Tritt ein Infektionsfall ein, werden alle Gäste oder Besucher informiert, die sich zur betreffenden Uhrzeit dort aufgehalten haben. Parallel werden automatisch die Gesundheitsämter verständigt. Das vereinfacht die Datenerfassung sowie die Übermittlung und erhöht das Tempo. Apropos Geschwindigkeit: Möglichst schnell sollen die Betriebe nun die App herunterladen. „Jetzt sollte die Luca-App so in die Fläche gebracht werden, dass die Gesundheitsämter Kontakte effektiv nachverfolgen und Infektionsketten frühzeitig unterbrechen können“, sagt Christian Drackert von der Wirtschafts- und Tourismusförderung im Landratsamt. Nun hoffen wir alle, dass die flächenhafte Implementierung der Luca-App einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten mit sich bringen wird“, fügt Drackert hinzu. Um nicht zu viel Zeit zu verlieren, bietet das Landratsamt den Betrieben im Landkreis Online-Schulungen zur Funktionsweise an, zeigt Beispiele und beantwortet Fragen.

Die nächsten Termine für eine „Luca-Live-Demonstration“ finden heute und am Donnerstag, 13. Mai, jeweils von 14 bis 15 Uhr statt.

1 Weitere Informationen gibt es auf der Seite des Landratsamts unter www.landkreis-esslingen.de