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Schadstoffe An der Ohmdener Schule werden die Böden von Grund auf erneuert. Die Kosten sind geringer als gedacht.

Ohmden. Bei den Bodenbelägen in der Ohmdener Schule macht die Gemeinde Nägel mit Köpfen: Der Großteil der Böden in den Klassenzimmern wird von Grund auf erneuert. Alle werden mit Linoleum ausgestattet. Ziel ist, dass die Räume am Ende schadstoff- und geruchsfrei sind.

„In zwei Klassenzimmern haben wir bei Untersuchungen PAK-haltigen Kleber gefunden“, berichtete Architekt Andreas Kommritz dem Gemeinderat. In einem Raum wird der Grenzwert an schädlichen Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen sogar massiv überschritten. „Dort lassen wir eine PAK-Sanierung durchführen“, sagte der Architekt. Dazu kommt, dass der Parkett vor allem in einem Klassenzimmer im Erdgeschoss zu große Fugen hat und hohle Stellen im Untergrund aufweist. Dort soll nicht nur der Belag entfernt werden, sondern auch der Unterbau. In einem anderen Zimmer dagegen ist der Parkett noch einwandfrei. Der Einheitlichkeit halber wird aber auch dort Linoleum verlegt. „Es spricht aber nichts dagegen, den Parkett drunter liegen zu lassen“, betonte Andreas Kommritz.

Gemeinderätin Daniela Haible-Lutz hakte aber noch einmal ganz genau nach: „Haben wir dann auch eine Garantie, dass es nicht zu Gerüchen kommt wie in dem Raum oben?“. Bereits vor einigen Jahren war in einem Klassenzimmer Lino­leum auf einem alten Parkettboden verlegt worden. Seitdem dünstet er „einen leichten Gummigeruch“ aus, wie Ohmdens Bürgermeister Martin Funk es beschreibt. Wie stark der Geruch ist, da scheiden sich die Geister. Während die einen von „kaum wahrnehmbar“ sprechen, klagen die anderen darüber, dass sie Kopfschmerzen bekommen, wenn sie sich in dem Raum aufhalten.

Keine Garantie

Eine Garantie, dass Gerüche ausbleiben, gebe es zwar nie, betonte Andreas Kommritz. Grund für die Ausdünstungen ist eventuell eine chemische Reaktion zwischen dem Linoleumkleber und Rückständen in dem alten Parkett. Bei den kommenden Arbeiten werde aber darauf geachtet, die Böden - sofern sie darunter liegen bleiben - gut vorzubehandeln oder sogar zu versiegeln, sodass eine Reaktion sehr unwahrscheinlich wird.

Gemeinderat Michael Frank schlug vor, den Boden in dem geruchsbelasteten Raum zur Sicherheit komplett zu entfernen und zu erneuern - eine Idee, die auf volle Zustimmung im Gemeinderat stieß. Zum Thema Schadstoffe und PAK-Sanierung kündigte Architekt Kommritz an, ein weiteres Mal einen Chemiker ins Haus zu holen. Aktuell liegen die voraussichtlichen Kosten für die gesamte Schulsanierung bei 636 000 Euro und damit noch rund 42 000 Euro unter dem Planansatz.Bianca Lütz-Holoch