Kirchheim

Farbenfroher Monatsmarkt

Tradition Bei strahlendem Sonnenschein bummelten viele Besucher durch die Kirchheimer Innenstadt und fanden an den Ständen der fahrenden Händler das eine oder andere Schnäppchen. Von Iris Häfner

Ond - hosch scho äbbes g‘fonda“, lautete gestern Morgen die neckende Begrüßung eines Monatsmarktbesuchers, als er eine Bekannte entdeckte. Die Frage hätte er sich sparen können, die ausgebeulte Tasche zeugte eindeutig von einer bereits erfolgreich verlaufenden Markttour.

Das schöne Wetter lockte viele Kaufwillige in Kirchheims Innenstadt. „Die Händler waren zufrieden“, erfuhr Marktmeister Jürgen Kölle bei seinem Rundgang. Je mehr das Thermometer jedoch nach oben kletterte, desto mehr sank allerdings die Kauflust der Besucher. „An solchen Tagen sind die Händler froh, dass wir nur einen Halbtagesmarkt haben. Nachmittags läuft bei so einer Hitze nicht mehr viel“, sagt Jürgen Kölle. Der Süßwarenhändler hat entsprechend reagiert. Er bot Slush-Eis in grellen Farben an.

Das Sortiment war der Jahreszeit geschuldet. Leichte T-Shirts baumelten neben luftigen Röcken und kurzen Hosen im Wind. Strohhüte waren im Vergleich zu ihren Filz-Kollegen in der Überzahl, doch erstaunlich viele Cowboy-Hüte waren auf den Auslagen ebenfalls zu entdecken. Gefragt waren auch Fächer, die es in quietsche-bunten Mustern mit fernöstlichen Motiven gab oder paillettenbesetzt in Ornamentoptik. Kurioses war neben Kittelschürze, Gürtel, Sandalen und Co. auch zu finden: chirurgische Instrumente nahezu jedweder Art.

Insgesamt haben rund 120 Händler den Weg nach Kirchheim gefunden. Damit waren fast alle Plätze belegt, trotz einiger anderer Ganztagesmärkte, etwa in Westerheim oder in Rottenburg. „Außerdem war eine große Messe in Nördlingen, wo einige Kirchheimer Stammhändler waren“, erklärt der Marktmeister. An neue Gesichter musste er sich nicht gewöhnen, alle fahrenden Kaufleute waren bereits schon hier. „Die obligatorische Marktwurst darf bei vielen nicht fehlen“, ist seine Beobachtung. Die heiße Rote wurde gestern allerdings vorzugsweise im kühlen Schatten der Häuser verspeist.

Die Stammkunden und ihre Wünsche kennen die Händler. So etwa der Metzgermeister, der vor dem Spital seit Jahren sein „G‘selchts“ anbietet. Die stetige Warteschlange ist beredtes Zeugnis seiner Beliebtheit und die seiner Räucherware. „Regensburger, gell? Und sonst noch was?“, fragt er die Kundin, die noch weitere Wünsche in petto hatte.

Bunt ging es zu auf dem Kirchheimer Monatsmarkt. Entsprechend den sommerlichen Temperaturen war das Angebot: leichte Sommerkleid
Bunt ging es zu auf dem Kirchheimer Monatsmarkt. Entsprechend den sommerlichen Temperaturen war das Angebot: leichte Sommerkleidung und Strohhüte. Da aber der nächste Winter ganz bestimmt kommt, durfte wärmende Wolle nicht fehlen.Fotos: Iris Häfner