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Fragwürdige E-Mobilität

Zur Berichterstattung über den Autogipfel

Es tagte wieder einmal ein großer Autogipfel, und die E-Mobilität ist wieder einmal im Vordergrund. Diese wird uneingeschränkt von unserer Bundeskanzlerin und der Bundesregierung unterstützt. Andere Energiemöglichkeiten werden nur am Rand erwähnt oder gar unterdrückt. Wieso dies?

Die E-Mobilität bringt sicher am Einsatzort eine Klimaschonung, aber nur eine geringe Verminderung des Feinstaubes durch Reifen- und Bremsabrieb. Demgegenüber bestehen bei der Gewinnung der Rohstoffe und dem Bau der Batterien unübersehbare große Umweltschäden. Von der Entsorgung der Batterien möchte ich gar nicht reden, da diese noch nicht gelöst ist. Die Entsorgung von Atommüll lässt grüßen. Dazu kommt, dass in den nächsten 15 Jahren durch Einsprüche und Gerichtsverfahrens bei Stromtrassen und Windenergie nicht mit einer vollständigen klimaschonenden Stromerzeugung zu rechnen ist. Die Versorgung mit Stromsäulen ist ja schön, vertragen dies aber unsere zum Teil alten Stromnetze?

Was hat der Bürger davon? Überteuerte schwere E-Autos mit einem Nasenwasser als Förderung. Notwendige Wartezeiten, damit die Akkus geladen werden. Von Süddeutschland an die Nordsee mit mindestens zwei größeren Aufenthalten von mehreren Stunden. Von der Suche nach einer passenden Ladebuchse mal abgesehen. Von einer Auslandsfahrt in den Süden Europas über die Alpen möchte ich gar nicht sprechen. Dazu kommt noch die unterschiedliche Reichweite je nach Witterung. Einbau einer Ladebuchse in seine Garage (soweit eine Garage vorhanden und das Stromnetz es verträgt) um mehrere Tausend Euro. Für die Laternenparker besteht keine Lademöglichkeit. Erfahrungen über die Haltbarkeit der Batterien liegt noch nicht vor. Je mehr Schnellladungen, je kürzer die Lebensdauer der Batterie. Die Ökobilanz ist nach dem heutigen Stand erst nach über 100 000 Kilometern gegenüber dem herkömmlichen Antrieb ausgeglichen. Halten so lange die Batterien?

Peter Lehmann, Lenningen