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Profit steht vor Umweltschutz

Zum Artikel „Rotes Kreuz fährt keine Schüler mehr“ vom 18. April

Es ist mal wieder bestürzend, zu lesen, mit welchen Möglichkeiten zuverlässige, langjährig aufgebaute Zusammenarbeit zunichtegemacht wird.

Das DRK, das seit vielen Jahren die Schüler fährt, wird wegen etwas geringerer Kosten ausgestochen, und Argumente wie der Umweltschutz müssen auf der Strecke bleiben. Denn auch wenn die Fahrzeuge gängige Auflagen und Zulassungen haben, müssen diese erst mal zu ihren Einsatzorten pendeln. Denn es ist nicht glaubhaft, dass diese Fahrzeuge ein Depot vor Ort haben.

Hier beginnt dasselbe Durcheinander wie bei den Linienbussen. Das Linienbündel 173/174, also Neidlingen-Weilheim-Kirchheim wird von Fahrzeugen mit WN-Kennzeichen gefahren. Die Kirchheimer Stadtlinien werden von einem Unternehmer aus Kernen bedient. Die Kirchheimer und Weilheimer Linienbusse wurden sicher nicht verkauft, nur einige Fahrer entlassen, und der Rest pendelt wahrscheinlich ebenfalls in die Nachbarkreise, oder fährt als Subunternehmer die unwirtschaftlichen Linien. Somit entsteht nur durch das Pendeln der Linienbusse auf den morgendlichen und abendlichen Betriebsfahrten richtig viel Feinstaub. Wenn in der Ausschreibung nicht das einzelne Fahrzeug bewertet wird, sondern die Jahresbilanz des Umweltschutzes, dann machen diese Zubringer-Fahrten sicher keinen guten Schnitt. Die 65 Jobs und der Gewinn, der dem DRK nun sicher fehlt, werden auch nicht berücksichtigt.

Uli Pflüger, Weilheim