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Sogar ein Nachtbus ist im Gespräch

ÖPNV Der Nahverkehrsplan des Landkreises Esslingen wird derzeit überarbeitet. Für die Gemeinde Hochdorf sind einige gute Ideen dabei. Der Ortsteil Ziegelhof könnte bald angebunden werden. Von Katja Eisenhardt

Die Linie 144, die Hochdorf mit Reichenbach, Plochingen und Kirchheim verbindet, könnte künftig aufgesplittet werden. Eine neue
Die Linie 144, die Hochdorf mit Reichenbach, Plochingen und Kirchheim verbindet, könnte künftig aufgesplittet werden. Eine neue Linie 147 könnte die Route nach Plochingen übernehmen. Foto: Katja Eisenhardt

Um noch mehr Leute für die Nutzung von Bus und Bahn zu begeis­tern, braucht es gute und schnelle Verbindungen. Der Nahverkehrsplan des Landkreises Esslingen hat genau das zum Inhalt. Nun soll er überarbeitet werden. Für die Kommunen bedeutet das: neue Vorschläge, wie ihre Verbindungen verbessert werden könnten. Auch für Hochdorf sieht der über 500 Seiten starke Entwurf einige lohnenswerte Überlegungen vor: neue Busverbindungen nach Roßwälden, zum Ebersbacher Schulzentrum und zum Hochdorfer Ortsteil Ziegelhof, eine neue Linie 147 zwischen Hochdorf und Plochingen - zusätzlich zur bisherigen 144, die weiterhin zwischen Reichenbach und Kirchheim unterwegs wäre -, eine verbesserte Anbindung an den 15-Minuten-Takt des Regionalbahnverkehrs und ein Nachtbusangebot am Wochenende.

Klar ist, dass nur ein Teil davon letztlich umsetzbar sein wird. Alles andere wäre eine „Eierlegende Wollmilchsau“, brachte es Birgit Wiesenhütter (Die.Mitte) auf den Punkt, was Bürgermeister Gerhard Kuttler bestätigte. Die Vorschläge hat der Gemeinderat ausgiebig diskutiert, bis Ende Mai wird die Verwaltung dem Landkreis dazu eine Rückmeldung geben. „Wäre es nicht sinnvoller, gleich eine Priorisierung anzugeben?“, gab Birgit Wiesenhütter zu bedenken. Es sei aktuell noch nichts in Stein gemeißelt, betonte Gerhard Kuttler, „die Detailplanung steht erst noch bevor, da werden die Kommunen dann erneut eingebunden“.

Klar ist für die Hochdorfer Gemeinderäte und die Verwaltung allerdings schon jetzt: „Unsere Haltestellen müssen auch bei den neuen Linienführungen weiterhin alle in jede Richtung angefahren werden.“ Wie das am besten umsetzbar ist, muss noch ausgetüftelt werden. Sollten zusätzliche Haltestellen im Ort notwendig werden, müsste die Gemeinde in die eigene Tasche greifen. „Ja, das würde kosten, aber das wäre eine Inves­tition, von der dann auch alle etwas hätten“, betonte Markus Krämer (CDU). Eine Aufteilung in die Linien 144 und 147 wurde grundsätzlich für gut befunden, wenngleich die aktuelle 144 auch weiterhin ergänzend von Reichenbach nach Plochingen fahren soll: Die Direktverbindungen nach Plochingen müssen mindestens gleich gut wie bisher bleiben, ebenso wie die Anbindungen an die Schulen in Reichenbach und Plochingen, so der Tenor. Was Kirchheim betrifft, wo derzeit rund 30 Hochdorfer Schüler das Schlossgymnasium besuchen - Tendenz steigend -, soll die bisherige Verbindung verbessert werden, um die aktuell langen Umsteige- und Fahrtzeiten zu reduzieren. „Das Thema beschäftigt uns schon seit zwei Jahren“, erinnerte Beate Schmid (SPD), da aufgrund der begrenzten Aufnahmekapazität am Plochinger Gymnasium immer mehr Hochdorfer Schüler alternativ den Schulweg Richtung Kirchheim auf sich nehmen.

Grundsätzlich geht es für Hochdorf um einen verdichteten Fahrplan und somit um eine bessere Taktung der einzelnen Anbindungen in die Nachbarorte und an den Regionalverkehr, was in der Hochdorfer ­Gemeinderatsrunde als sehr positiv aufgenommen wurde. Ebenso wie die potenziell neuen Anbindungen an den Ortsteil Ziegelhof und das Ebersbacher Schulzentrum sowie ein Nacht­busangebot am Wochenende.