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Stereotype Geschlechter

Zum Artikel „Auch die ,Aquanis‘ wollen handeln“ vom 5. August

In dem Artikel zum Kinderferienprogramm „Kipropoli“ heißt es, dass es die Mädchen eher zu Beauty und Wellness, zur Schmuckwerkstatt, zu Tanz und Akrobatik ziehe. In Zeiten der Gender-Forschung, welche längst eine ernst zu nehmende Wissenschaft mit über 188 Professuren ist, bin ich entsetzt über das mittelalterliche, antifeministische Weltbild der verantwortlichen studierten Diplom-Sozialpädagogen.

Mit solchen Geschlechterstereotypen wird weiter zementiert, dass wir auch in 50 Jahren noch eine gesetzliche Frauenquote im Aufsichtsrat von Konzernen brauchen und das Gender-Gap weiter besteht. Es wird dann immer noch beklagt werden, dass Frauen über 22 Prozent weniger verdienen.

Eigentlich sollte sich doch in 50 Jahren die Stelle einer Gleichstellungsbeauftragten in Betrieben von selbst erledigt haben, da Frauen überall gleichberechtigt sind. Bei solch einer Pädagogik werden sich weiterhin wenige Frauen MINT-Fächer zum Studieren auswählen, wenige als Ingenieurin arbeiten, beim Bau, Straßenbau und IT-Bereich kaum Frauen anzutreffen sein. Auch Männer als Erzieher werden dann weiterhin als Exoten gelten.

Es ist abzusehen, dass auch in 50 Jahren weiterhin zig Millionen Euro für wissenschaftliche Gender-Studien ausgegeben werden, wo geforscht wird über Diskriminierung, sei es beruflich oder wegen LSBTTIQ (lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, transgender, intersexuell, queer). Die Chance auf eine Trendwende wird wohl verpasst bei solch einer Erziehung.

Werner Sigel, Kirchheim