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Absolute Mehrheiten bleiben bestehen – sei es auch nur prozentual

Freie Wähler halten 50 Prozent in Jesingen – Naberner Listen nähern sich an – Ötlingen hält fest an ÖBI – Lindorfer Zusammenschluss gewinnt

Nach wie vor gibt es in den Ortschaftsräten der Kirchheimer Teilorte klare Mehrheitsverhältnisse: In allen vier Gremien hat eine Fraktion die absolute Mehrheit erreicht – zumindest prozentual.

Andreas Volz

Kirchheim. Der Ortschaftsrat Jesingen ist der Sonderfall: Dort haben die Freien Wähler ihre absolute Mehrheit nur prozentual verteidigt: Mit 50,47 Prozent haben sie zwar immer noch die Nase vorn, sind aber gegenüber 2009 (53,69 Prozent) deutlich zurückgefallen und müssen sich deshalb auch mit sechs statt bisher sieben Sitzen zufriedengeben. Weil insgesamt zwölf Sitze zur Verfügung stehen, haben sie somit die absolute Mehrheit im Ratsrund verloren. Die sechs Sitze der Freien Wähler gehen an „Stimmenkönig“ Walter Feeß (1 700 Stimmen), Reinhold Ambacher (1 486), Ralf Stolz (1 052), Matthias Frasch (820), Melanie Stirn (705) und Felix Landenberger (386, neu). Der Zusammenschluss von SPD und Unabhängiger Bürgerliste (UBL) hat sein prozentuales Ergebnis erneut steigern können – von 33,37 auf 36,69 Prozent –, verharrt aber weiterhin auf vier Sitzen. Gewählt sind Thomas Allmendinger (933), Marianne Gmelin (868), Grit Clewes (686) und Sören Schäfer (544, neu). Die verbleibenden zwei Sitze kann die CDU für sich vereinnahmen. Damit verdoppelt sie ihre Sitzzahl, obwohl sie prozentual sogar ganz leicht verloren hat: von 12,93 auf 12,84 Prozent. Klaus Buck (784) bekommt nun Verstärkung durch Stefan Middendorf (523, neu).

In Nabern nähern sich die beiden Listen einander an – prozentual wie auch bei der Sitzverteilung: Die Allgemeine Wählervereinigung Nabern (AWV) verliert gut sieben Prozentpunkte und kommt noch auf 56,78 Prozent (2009: 64,16 Prozent). Dem entspricht der prozentuale Zugewinn der SPD/UBL-Fraktion: von 35,86 Prozenz im Jahr 2009 auf nunmehr 43,22 Prozent. Dadurch verändert sich auch die Zahl der Mandate: Statt 7:3 heißt es jetzt 6:4. Die sechs Sitze der AWV gehen an Jürgen Hülß (734), Steffen Barner (613), Rainer Kneile (597), Hartmut Rehm (536), Stefan Gölz (498, neu) und Rainer Gall (482, neu). Die vier Sitze der SPD/UBL erhalten Gerwin Harand („Stimmenkönig“ mit einer Stimme Vorsprung: 735), Dorothee Lilienthal (726), Linus Baum (503, neu) und Gerald Hiller (473).

In Ötlingen büßt die Ötlinger Bürgerliste (ÖBI) einen leichten Stimmenanteil ein, behält aber ihre herausragende Vormachtstellung: Von 75,27 Prozent geht es zurück auf 71,66 Prozent. Damit verliert die ÖBI einen Sitz und ist künftig noch mit folgenden 13 Mandatsträgern im Ortschaftsrat vertreten: Ortsvorsteher und „Stimmenkönig“ Hermann Kik (3 317), Birgit Schweiger (2 001), Siegfried Stark (1 742, neu), Gundis Henzler (1 616), Timo Just (1 552, neu), Claudia Hägele (1 502), Petra Auer (1 397), Beate Mayer (1 383), Susanne Appenzeller (1 278, neu), Klaus Ziegler (1 209), Monika Barner (1 195), Erich Joachim (1 156, neu) und Susanne Diez (987, neu). Die SPD/UBL kommt in Ötlingen auf 14,86 Prozent und legt damit gegenüber der SPD 2009 (13,70 Prozent) leicht zu. Somit gibt es drei Sitze (statt bisher zwei), und zwar für Jochen Herzog (947, neu), Marc Eisenmann (703, neu) und Peter Bogowsky (573). Die CDU legt zwar etwas deutlicher zu (von 11,02 auf 13,49 Prozent), behält aber ihre beiden Sitze, die auch weiterhin Dr. Thilo Rose (1 578) und Christine Schwarzbauer (847) einnehmen.

Im Ortschaftsrat Lindorf hat sich eine wesentliche Neuerung ergeben: Die Wählervereinigung Lindorf (WVL) und die Lindorfer Bürgerliste (LBL) haben sich zusammengetan und dabei eine Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten: 67,67 Prozent. Ihre sieben Sitze gehen an Ortsvorsteher und „Stimmenkönig“ Stefan Würtele (1 158), Ernst Kümmerle (604), Klaus Pesl (497), Anke Spielvogel (457, neu), Thomas Daginnus (389), Gerd Bäßler (338, neu) und Gabriele Wandura (254, neu). Die Unabhängige Liste Lindorf (uLLi), die sich nach der letzten Wahl von der LBL abgespalten hat, kommt auf 32,33 Prozent und erhält drei Sitze. Gewählt wurden Dr. Alexander Forkl (421, neu), Christine Forkl-Kruschina (391) und Petra Reiner (260, neu).