Bissingen. Nach dem Wegfall der Hauptschule in Bissingen erarbeitete die Gemeinde gemeinsam mit Schule und Bürgervertretern für den Bildungsstandort im Interesse aller Kinder bis zehn Jahre ein Konzept, das offensichtlich beim Land Anerkennung fand. Die Seegemeinde erhielt im Frühjahr aus dem Topf des Ausgleichsstocks 2013 einen Zuschuss für dieses Projekt in Höhe von 345 000 Euro – die höchste Fördersumme im ganzen Landkreis. Zudem wurde bereits im Vorfeld die U 3-Fachförderung in Höhe von 70 000 Euro gewährt.
Um zum jetzigen Schuljahresbeginn eine funktionsfähige Infrastruktur für die Schulbetreuung, Schulessensversorgung sowie die Ortsbücherei zu gewährleisten, wurde bereits kurz vor den Sommerferien damit begonnen, neue Räumlichkeiten am Schulstandort zu schaffen. In Rekordzeit wurden die notwendigen Umbauten installiert. So kann nun die Betreuung der Schüler im ehemaligen Werkraum und früheren Physikraum über die Bühne gehen. Die Mensa namens „Bisstro“ wurde in der ehemaligen Schulküche im Erdgeschoss eingerichtet und ging mit Schulanfang in Betrieb. Und der Hagel Ende Juli war Schuld daran, dass die Ortsbücherei innerhalb kürzester Zeit geräumt wurde und in die Schule, ihren neuen Standort, umzog. Sie fand im ehemaligen Handwerks- und Kernzeitenraum im Untergeschoss der Gemeindehalle ihr Domizil.
Doch die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Im Bereich des „Bisstros“ muss noch ein zusätzlicher Flucht- und Rettungsweg über einen Fluchtsteg mit Treppenabgang geschaffen werden. Die Ortsbücherei erhält zudem im Zuge der Landschaftsbauarbeiten für den Kindergarten einen barrierefreien Zugang, wobei das gesamte Schulgelände barrierefrei erschlossen wird.
Mittlerweile erhielt die Gemeinde die Baugenehmigung für das Gesamtprojekt und musste dafür dem Landratsamt ein Brandschutzkonzept vorlegen. „Es wird aber keine explosionsartigen Kosten verursachen“, beruhigte Bürgermeister Marcel Musolf die Bürgervertreter in jüngster Sitzung. Details will Musolf Anfang Oktober im Bauausschuss ebenso besprechen wie die Einsparvorschläge der Verwaltung, was das Gesamtprojekt angeht. Anschließend wird sich der Gemeinderat mit der Umbaukonzeption befassen.
Grünes Licht gab das Gremium für die ersten Arbeiten zum Kindergartenumbau im Pavillon. Dort wird noch im Oktober damit begonnen, die bestehende Elektrik fachgerecht zu demontieren, bevor weitere Abbruch- und Rohbauarbeiten erfolgen.