Noch steht das Kirchheimer Brückenhaus. Aber in Bälde soll es abgerissen werden. Der Verein „Brückenhaus“ ist derzeit mit seinen Büros in Jesingen untergebracht, hofft aber darauf, dass der Umzug nach Jesingen nicht zur Dauerlösung wird. Dort fehlen Lagerräume. Inzwischen unterstützen ehrenamtliche Helfer und Freunde des Vereins die Suche nach einer neuen Bleibe per Unterschriftenaktion.
Andreas Volz
Kirchheim. „Wir fordern einen zentralen Platz, an dem der Verein langfristig untergebracht sein kann. Es soll ein gleichwertiger Ersatz für das alte Brückenhaus sein“, sagte Timo Lehmann, ein einstiger „Zivi“ des Brückenhauses, bei nasskaltem Wetter am Karsamstag in der Kirchheimer Marktstraße. Trotz der widrigen Witterung blieben viele Menschen am Stand der Ehrenamtlichen, Ex-Zivis, Ex-Praktikanten und sonstigen Freunde des Vereins stehen und ließen sich auf Gespräche ein.
„Die meisten sind schon ganz gut informiert“, stellt Timo Lehmann fest. Trotzdem hoffen er und seine Mitstreiter durch ihre Aktion auf noch mehr Öffentlichkeit. Nach wie vor ist der ehemalige Zivildienstleistende dem Brückenhaus verbunden. Er arbeitet beispielsweise regelmäßig beim Kinderferienprogramm mit: Für das „Kifepro“ benötigt das Brückenhaus eine große Menge unterschiedlichster Materialien, bis hin zum Traktor und zum Spielmobil. „Das ist jetzt auf verschiedene Standorte verteilt“, beschreibt Timo Lehmann die ungünstige Situation.
Auch wenn der Bürostandort in Jesingen von vornherein nur als „Übergangslösung“ geplant sei, gehe es den Unterstützern – die nicht nur auf der Straße, sondern auch per Online-Petition Unterschriften sammeln – darum, immer wieder auf das Problem aufmerksam zu machen.
Der Sozialpädagoge Christoph Lempp, hauptamtlicher Mitarbeiter des Brückenhauses, betont auf telefonische Nachfrage, dass der Verein bislang noch nicht in Jesingen aktiv ist. Bei der mobilen Jugendarbeit konzentriere sich das Brückenhaus auf Ötlingen und den Dettinger Weg. Deshalb sei es wichtig, in absehbarer Zeit wieder in die Kernstadt zurückkehren zu können und die Lagerräume nicht mehr auf mehrere Standorte verteilen zu müssen.
Die emotionale Bindung an das alte Brückenhaus sei sehr hoch. Aber davon müssten sich der Verein und seine Freunde verabschieden. Der Abriss sei beschlossene Sache. Daher gehe es bei der Forderung der Unterstützer – für die der Verein durchaus dankbar ist – tatsächlich um eine zukunftsgerichtete Lösung für einen dauerhaften und adäquaten Ersatz.
