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Das Salz geht zur Neige

In und um Kirchheim wird momentan nur sparsam gestreut – Nachschub lässt auf sich warten

Während die Schneehaufen an den Straßenrändern wachsen, werden die Salzberge in den Lagern der Stadt und des Kreises immer kleiner. In Kirchheim reicht das Streusalz noch zwei Wochen lang – und das auch nur bei sparsamem Gebrauch.

Das Salz geht zur Neige

Kirchheim/Kreis Esslingen. Die Kommunen müssen sparen. Diesen Satz hört man in diesem Jahr nicht nur in Haushaltsreden, sondern auch beim Winterdienst. Der frühe und starke Schneefall zwingt sowohl die Stadt als auch den Kreis dazu, Taumittel zu rationieren, denn die Vorräte gehen bereits zur Neige. Und das, obwohl die Stadt laut Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker aus dem vergangenen Jahr gelernt hat, als am Ende des Streusalzes noch ganz viel Winter übrig war. „Wir haben doppelt so viel gekauft wie im vorigen Jahr“, so die Oberbürgermeisterin.

Circa 150 bis 180 Tonnen Streusalz hat die Stadt noch auf Lager. Die Winterdienste verteilen pro Tag zehn Tonnen auf Kirchheims Straßen. Allerdings werden momentan nur die Hauptverkehrsstraßen und Kreuzungen gestreut. Nebenstraßen werden ausschließlich geräumt. Die Oberbürgermeisterin bittet um Verständnis, dass momentan nur sparsam gestreut werden kann. „Das Salz reicht noch für 15 bis 18 Tage“, erklärt sie. „Und die nächsten zehn Tage bekommen wir garantiert keine neue Lieferung.“

Auch auf den rund 11 400 Kilometern Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, die vom Winterdienst des Landkreises Esslingen geräumt werden, ist Haushalten angesagt. Die Salzberge in den zehn Salzhallen, die in den Kreisen Esslingen und Göppingen verteilt sind, sind bereits gewaltig geschrumpft. Der Nachschub, der schon vor Weihnachten bestellt worden war, lässt auf sich warten. „Das Land und die Landkreise haben für Streumittel Lieferverträge abgeschlossen, die normalerweise ausreichend Nachschub garantieren“, sagt der Sprecher des Landratsamtes Peter Keck. Aufgrund der bundesweit angespannten Lage gerieten die Lieferanten jetzt aber offenbar an ihre Grenzen. „Wir streuen momentan etwas sparsamer, um auf das Blitzeis, das für heute prognostiziert ist, vorbereitet zu sein“, so Keck. Eine Ausnahme seien Gefahrenpunkte und Albsteigen. Die würden „in gewohntem Maße bestreut“.

1 560 Tonnen hat der Landkreis momentan noch auf Lager. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass der Winterdienst an Heiligabend, als es den ganzen Tag schneite, 1 700 Tonnen Taumittel verteilen musste. Insgesamt 14 000 Tonnen Streusalz hat der Landkreis in diesem Winter bisher verbraucht, rechnet Keck vor. Das ist die doppelte Menge dessen, was die Salzhallen des Landkreises fassen können. Letztes Jahr waren es insgesamt 21 000 Tonnen. „Wir haben also schon zwei Drittel der Menge des letzten Jahres verbraucht, bevor der Winter überhaupt begonnen hat“, sagt Peter Keck.