Lokales

Das Sparbuch wird dicker

Holzmaden hat einen rundum positiven Haushalt verabschiedet

Bei der Haushaltseinbringung hatte es noch so ausgesehen, als müsse die Gemeinde Holzmaden dieses Jahr Geld von ihrem dicken Sparbuch abheben. Vier Wochen später ist auch diese letzte Sorge ausgeräumt: Der Gemeinderat hat einen rundum positiven Haushalt verabschiedet.

Holzmaden. „Gut bis sehr gut“ hatten Bürgermeister Jürgen Riehle und Weilheims Stadtkämmerer Sascha Schneider die finanzielle Situation Holzmadens bei der Haushaltsplaneinbringung eingeschätzt. Klar war da schon gewesen, dass die Gemeinde dieses Jahr ihre gesamten Abschreibungen erwirtschaften kann – und damit die größte Herausforderung der neuen doppischen Buchführung meistert. Lediglich um die hohen Investitionen finanzieren zu können, hätte die Gemeinde laut Planentwurf 137 000 Euro von ihrem – ohnehin gut gefüllten – Sparbuch abheben müssen.

Jetzt haben sich noch einmal zwei größere Posten im Haushalt verändert, und die Gemeinde steht noch besser da als gedacht. „Das Gewerbegrundstück in der Zeller Straße 16 ist veräußert worden“, teilte Weilheims Stadtkämmerer Sascha Schneider mit. Der Verkauf bringt der Gemeinde Holzmaden rund 287 000 Euro ein. Gleichzeitig kommen auf die Gemeinde auch Mehrausgaben zu: Der Beschluss, das Vereinszimmer an der Schule umfangreich zu sanieren, sorgt für Mehrausgaben von 100 000 Euro. Trotzdem schafft die Gemeinde im Finanzhaushalt den Sprung von den roten in die schwarzen Zahlen. Statt mit einem Minus von 137 000 Euro, kalkuliert Sascha Schneider nun mit einem Plus von 48 000 Euro – ein Betrag, den die Kommune auf ihr Sparbuch legen kann.

Wie schon im vergangenen Jahr, beantragte Gemeinderat Michael Thiehoff (HBL), angesichts der guten finanziellen Lage die Grundsteuer zu senken. „Die Gemeinde Holzmaden liegt schon weit unterhalb des Durchschnitts“, warnte Sascha Schneider vor einem solchen Schritt. Der Antrag wurde knapp abgelehnt.

Zum wiederholten Male hatte der Gemeinderat auch über den Antrag der FWV abzustimmen, Geld für einen Schieferlehrpfad einzustellen. „Mir ist nicht klar, wofür das Geld überhaupt benötigt wird“, zeigte sich HBL-Gemeinderat Thomas Benz verständnislos. Dieter Fischer (FWV) begründete den Antrag mit dem Wunsch, ein Fachbüro in die Planungen einzubeziehen. Der Antrag fand eine knappe Mehrheit. 7 500 Euro werden dafür in den Haushalt eingestellt.

Beide Wählervereinigungen hatten zudem eine Erhöhung der Vereinszuschüsse beantragt. Die FWV hatte für eine moderate Aufrundung plädiert. HBL-Gemeinderat Christian Oberle sprach sich für eine teilweise massive Erhöhung der Zuschüsse aus, wobei er die Ortsgruppe „Entschieden für Christus“ künftig finanziell gleichgestellt mit den großen ortsansässigen Vereinen wie TSV und Musikverein sehen wollte. Bei sechs Pro-Stimmen, vier Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde der Antrag angenommen.

Einstimmig segnete der Gemeinderat den Haushaltsplan 2013, den Wirtschaftsplan Wasserversorgung und den Finanzplan 2014 bis 2016 ab.