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„Die solide Geschäftspolitik hat sich bewährt"

Trotz Zinstiefstand verbessert die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen 2014 ihr Ergebnis – Deutliches Plus bei Einlagen und Krediten

„Die solide, regional verwurzelte Geschäftspolitik der Kreissparkasse hat sich erneut bewährt“, präsentierte der neue KSK-Vorstandsvorsitzende Burkhard Wittmacher gestern zufrieden die Bilanz des vergangenen Jahres. Die Bank konnte sich in schwierigem Umfeld behaupten und ihren Jahresüberschuss auf 12,2 Millionen Euro steigern.

Die neu formierte Vorstandsriege der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen (von links): Frank Dierolf, Burkhard Wittmacher, Kai Sch
Die neu formierte Vorstandsriege der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen (von links): Frank Dierolf, Burkhard Wittmacher, Kai Scholze und Bernd Haußels.Foto; ksk

Esslingen. Zu schaffen machte der Sparkasse 2014 natürlich das nochmals abgesunkene Zinsniveau und der dadurch sinkende Zinsüberschuss; eine der Haupteinnahmequellen der Banken. Statt 132,5 Millionen Euro wie im Jahr 2013 gab‘s 2014 nur 123,2 Millionen Euro Zinsüberschuss. Dass die KSK gestern trotzdem mit einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis aufwarten konnte, hat sie der positiven Entwicklung in fast allen Geschäftsfeldern und nicht zuletzt der erfreulichen konjunkturellen Entwicklung zu verdanken: „Die Wirtschaft in Deutschland befindet sich in einer überdurchschnittlich guten Lage“, sagte Wittmacher, und gerade auch der Wirtschaft im Landkreis Esslingen gehe es sehr gut.

Die Finanzmarktkrise habe gezeigt, wie verlässlich und tragfähig das Geschäftsmodell der Kreissparkassen ist. Die lokale Verankerung, die Verantwortung für die Menschen und die mittelständische Wirtschaft sowie die enge Verbindung zu den Kommunen, so Wittmacher, seien der Garant für den Erfolg der Bank. In Zahlen drückt sich dies in einem deutlichen Plus bei den Einlagen und den Krediten aus: Bei den Einlagen verzeichnete die Sparkasse eine Steigerung um 3,2 Prozent auf 6,24 Milliarden Euro, bei den Krediten um 3,0 Prozent auf 4,99 Milliarden Euro. Der Rückgang beim Zinsüberschuss konnte teilweise durch einen Anstieg beim Provisionsüberschuss kompensiert werden.

Damit erwirtschaftete die Kreissparkasse 2014 einen Jahresüberschuss in Höhe von 12,2 Millionen Euro. 15 Millionen Euro konnte in den Fonds für allgemeine Bankrisiken eingestellt werden. Somit wurde die Kapitalbasis der Bank weiter gestärkt, „und die Kreissparkasse erfüllt schon heute die verschärften Anforderungen nach Basel III, die 2019 in Kraft treten“, betonte Burkhard Wittmacher.

Das neue Bezahlsystem „girogo“ stellte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Bernd Haußels kurz vor. Einkäufe bis zu 20 Euro können mit dem neuen System einfach und schnell per Sparkassenkarte bezahlt werden. Die Karte muss nur kurz an den Bezahlterminal gehalten werden, und der Betrag wird sofort abgerechnet. „Das Stecken der Karte, die PIN-Eingabe oder eine Unterschrift entfallen“ sagte Haußels. Bis zum Jahresende rechnet er im Kreis Esslingen mit 300 Händlern, die „girogo“ akzeptieren.

Neu im Vorstand der Kreissparkasse ist Kai Scholze. Er übernimmt den Bereich Unternehmenskunden, den bislang Burkhard Wittmacher betreute. Scholze konnte von einer sehr guten Entwicklung im Unternehmenskundengeschäft berichten. „Die Unternehmen im Kreis blicken in Summe positiv in die Zukunft“, berichtete er, allerdings gebe es auch bei einigen der exportorientierten Firmen angesichts der geopolitischen Risiken eine gewisse Zurückhaltung bei den Investitionen.

Die Privatkunden der KSK treibt vor allem die Sorge um, wie sie ihr Geld anlegen sollen, um wenigstens noch eine geringe Rendite zu erzielen. Wie drastisch die Zinserträge innerhalb weniger Jahre gesunken sind, schilderte Burkhard Wittmacher an einem Beispiel: 2010 zahlte die KSK noch 72 Millionen Euro an Zinsen an ihre Kunden, 2014 waren es gerade noch 29 Millionen Euro. Frank Dierolf, im Vorstand für das Privatkundengeschäft zuständig, rät den Kunden zu einer Streuung der Geldanlage: „So kann ausreichend für Sicherheit und Rendite gesorgt werden.“ Im vergangenen Jahr ist das Interesse an Wertpapieren deutlich gestiegen. Die Umsätze stiegen um 6,1 Prozent. Immens gefragt waren Investmentfonds: Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die Bank in diesem Sektor einen Zuwachs um 40 Prozent. Weg wie warme Semmeln gingen auch die Immobilien selbst. Das Angebot konnte die Nachfrage bei Weitem nicht abdecken und bei den Provisionserträgen gab es das beste Ergebnis der letzten zehn Jahre.

Die KSK in Zahlen

2014 2013 (Mio. Euro) Geschäftsvolumen 8340 8447 Bilanzsumme 8107 8244 Einlagen 6241 6046 Kredite 4987 4874 Jahresüberschuss 12,2 12,0 Kernkapital 625 598 Anzahl Mitarbeiter 1555 1610 Filialen 107 107