Lokales

Gefahrenabwehr weiterhin in bewährten Händen

Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Esslingen-Nürtingen in der Weilheimer Limburghalle

Eine Beitragserhöhung ab Januar 2014 und die Wahl eines neuen Schriftführers, der zugleich auch für eine Verjüngung des Vorstandsteams steht, waren die entscheidenden Weichenstellungen bei der jüngsten Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Esslingen-Nürtingen.

Weilheim. Gemeinsam mit Bürgermeister Johannes Züfle warb der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Bürgermeister Frank Buß

, für die im September geplanten Veranstaltungen zum 150-jährigen Bestehen der Weilheimer Wehr. Klarer Höhepunkt ist am Sonntag, 18. September, ein Kreisfeuerwehrtag mit Festumzug, für den schon rund 3 7

00 Teilnehmer angemeldet sind.

In seinem Grußwort mahnte Landrat Heinz Eininger, dass die Katastrophe in Japan gezeigt habe, dass es keine absolute Sicherheit geben kann, sondern ständige Anstrengungen für die Sicherheit der Bevölkerung unumgänglich sind. Schlagkräftige Feuerwehren seien dabei keine Selbstverständlichkeit, sondern immer das Ergebnis langjähriger gemeinsamer Anstrengungen. „Unser einzigartiges System der Gefahrenabwehr wäre ohne die Säule des Ehrenamts schlichtweg nicht möglich“.

Als „nicht wegzudenkenden Baustein in der modernen Feuerwehrausbildung“ nannte Landrat Eininger die vom Landratsamt in Zusammenarbeit mit der Kirchheimer Wehr und EnBW angebotenen „heißen“ Löschübungen im gasbefeuerten Brand

­übungscontainer. Über 270 Feuerwehrleute hatten sich 2010 daran beteiligt. Das Leistungsabzeichen wurde von insgesamt 17 Gruppen aus dem Kreis abgelegt.

„Ein arbeitsreiches Jahr“ bescheinigte der Landrat auch der Leitstelle. Er informierte, dass die Einführung des Digitalfunks bei nichtpolizeilichen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben auch im Kreis schon ihre Schatten vorauswerfe. Noch in diesem Jahr werde ein Kommunikationsserver für die Leitstelle beschafft. Die Zahl der eingegangenen Notrufe zeige, dass die Einrichtung einer integrierten Leitstelle oberste Priorität haben müsse, um damit noch ein Stück mehr Dienstleister für den Bürger sein zu können.

Der Vorsitzende Frank Buß listete in seinem Rechenschaftsbericht auf, dass derzeit rund 3 600 Feuerwehrleute im Kreis Esslingen ehrenamtliche Dienste leisten. Dazu kommen 40 hauptamtliche Feuerwehrangehörige und über 200 Mitglieder der sieben Werkfeuerwehren des Kreises. In 44 Städten und Gemeinden werden zudem über 1 000 Jugendfeuerwehrleute ausgebildet. Der Erfolg der Nachwuchsarbeit werde durch erfreulich viele direkte Übertritte von der Jugend- in die aktive Feuerwehr augenfällig dokumentiert.

Neben mehr als 400 Musikerinnen und Musikern in zwölf Spielmannszügen gehören zur Feuerwehrfamilie auch noch rund 1 100 Mitglieder der Alterswehren, auf deren Dienst- und Lebenserfahrung nicht verzichtet werden solle. Überzeugt zeigte sich der Vorsitzende Frank Buß, dass der unter www.kfv-esnt.de neu gestaltete Internetauftritt vor allem auch „technikbegeisterten Jungfeuerwehrleuten“ gefallen wird.

Kassenprüfer Walter Reber bescheinigte Siegfried Metzger eine vorbildliche Kassenführung und die von Weilheims Kommandant Norbert Wahl beantragte Entlastung war daher reine Formsache. Die Wahl von Bernd Streicher zum neuen Schriftführer ging genauso reibungslos über die Bühne wie eine vorgeschlagene Beitragserhöhung von sechs auf sieben Euro ab Januar 2014. Nachdem der Landesfeuerwehrverband im Oktober vergangenen Jahres eine Erhöhung seiner Mitgliedsbeiträge beschlossen hat, wird der Kreisfeuerwehrverband bis einschließlich 2013 die höhere Umlage an den Landesverband aus der Verbandskasse bezahlen und damit einen Beitrag zur Entlastung der kommunalen Feuerwehren leisten.

Als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung konnte Frank Buß dem in den Ruhestand verabschiedeten Leiter der Abteilung Katastrophenschutz / Feuerlöschwesen im Landratsamt, Ernst Ruoss, mit der Feuerwehr-Ehrenmedaille auszeichnen und sich für eine langjährige gute Zusammenarbeit bedanken. Einen vielversprechenden „Neuzugang“ in dieser Abteilung hatte Landrat Eininger zuvor schon vorgestellt und versichert, dass mit Fabian Funk, der bei der Geislinger Feuerwehr unter anderem das Amt des Jugendwarts bekleidet, ein Fachmann gewonnen werden konnte, „der zusätzlich zum Verwaltungsfachwirt das notwendige Hintergrundwissen im Feuerwehrbereich mitbringt“.

Zum Ehrenmitglied ernannte Frank Buß anschließend den nach 25 Jahren aus dem Vorstandsgremium ausscheidenden Schriftführer Hans Müller. Das „Urgestein“ aus der Vorstandsriege durfte als weiteres äußeres Zeichen der ihm entgegengebrachten Wertschätzung nach seinen beiden Ehrennadeln in Silber und Gold aus der Hand von Frank Buß nun auch noch eine goldene Ehrenspange des Kreisfeuerwehrverbandes entgegennehmen.

Mit einer eindrucksvollen Power-Point-Präsentation gestaltete Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich die sich anschließende Kommandantendienstversammlung. Neben detaillierten Darstellungen erkennbarer Einzelentwicklungen im Feuerwehrwesen des Landkreises erinnerte er auch an zurückliegende Einsätze und an eine spektakuläre Räumübung im Flughafen-Terminal I, an der über 120 Einsatzkräfte beteiligt waren.