Lokales

Golfplatz bekommt neues Clubhaus

Zur Saison 2015 möchte der Golfclub Teck den Neubau beziehen – Platzerweiterung im Visier

Nach jahrelanger Hängepartie gibt es nun endlich grünes Licht. Der Golfclub Teck kann sein neues Clubhaus bauen. Fertig soll das Gebäude bereits zu Beginn der Saison 2015 sein. Ein weiteres Großprojekt des Vereins ist noch nicht ganz so weit fortgeschritten: die Platz­erweiterung nach Süden.

Norbert Schmid, Präsident des Golfclubs Teck, freut sich, dass nun endlich der Neubau des Clubhauses kommen kann. Das Gebäude mi
Norbert Schmid, Präsident des Golfclubs Teck, freut sich, dass nun endlich der Neubau des Clubhauses kommen kann. Das Gebäude mit Holzfassade soll nahe an den Geh- und Radweg heranrücken. Die aktuellen Vereinsbaracken werden abgerissen und die Fläche renaturiert.Foto: Jean-Luc Jacques

Ohmden. Eine dünne Eisschicht bedeckt den See auf dem Golfplatz in Ohmden. Fairway und Grün sind gefroren und daher tabu für die Spieler. So ruhig wie an diesem Wintermorgen geht es auf dem Golfgelände selten zu. „Wir haben knapp 700 Mitglieder und jährlich 3 000 Tagesgäste“, sagt Norbert Schmid, Präsident des Golfclubs Teck. Dann deutet er vielsagend auf die bescheidene Küchenzeile und den wohnzimmergroßen Clubraum, in dem ein Elek­troheizlüfter surrt: „Und das hier sind unsere Vereinsräume.“ Dass die beiden Holzbaracken längst nicht mehr ausreichend und zeitgemäß sind, steht für den Verein seit Jahren fest. Bereits im Sommer 2009 sprach sich die Mitgliederversammlung für den Bau eines neuen Gebäudes aus. Fünf Jahre später wird der Wunsch nun Wirklichkeit: Der Golfclub Teck bekommt ein neues Clubhaus.

Gebaut wird auf dem jetzigen Parkplatz. Bis auf wenige Meter rückt das neue Clubhaus an den Geh- und Radweg heran. 20 Parkplätze büßt der Golfclub dadurch ein – ein kleines Übel, wie der Präsident mit Blick auf den jahrelangen Behördenmarathon versichert. Rund 90 Parkplätze stünden den Besuchern des Golfplatzes künftig zur Verfügung. „Das reicht für die durchschnittliche Frequenz aus.“

Das längliche Gebäude mit Holzfassade soll über einen großen und einen kleinen Clubraum verfügen, die zusammen 90 Personen fassen. Davor ist eine Terrasse mit Blick auf den See geplant. „Außerdem bekommen wir eine professionelle Küche“, freut sich Norbert Schmid. Von April bis Oktober betreibt der Golfclub eine eigene Gastronomie. Bewirtet werden nicht nur Mitglieder, sondern auch Gäste von außen wie Radler oder Spaziergänger. Neu ist auch ein Golfshop, in dem etwa Schläger angeboten werden. Während der größte Teil des Neubaus einstöckig konzipiert ist, erhält der östliche Teil ein Ober- und ein Untergeschoss. Im Keller soll es Caddy-Boxen geben, oben werden Duschen, Umkleiden und ein Jugendraum eingerichtet.

Vorgesehen ist, im neuen Haus auch neue Angebote zu machen: „Wir planen eine Kinderbetreuung“, verrät der Club-Präsident. Vorstellen könne er sich auch, im Winter Mundart-Veranstaltungen oder Volkstheater anzubieten.

Konkrete Pläne gibt es, was den Zeitrahmen angeht: „Zu Beginn der Saison 2015 soll das Clubhaus bezugsfertig sein“, sagt Norbert Schmid. Es werde vorwiegend in der Wintersaison gebaut, um den Golfbetrieb so wenig wie möglich zu stören.

Wenn das neue Haus kommt, müssen die alten Holzbaracken weichen: „Die Fläche wird dann renaturiert“, sagt Norbert Schmid. Neu angelegt wird ein Weg von der Übungsfläche zum Clubhaus.

Kosten wird das Gesamtprojekt rund 1,23 Millionen Euro. Davon entfällt gut eine Million Euro auf den Bau des Clubhauses. Die Summe bringt der Verein über Mitgliedsbeiträge, Sonderumlagen der Mitglieder und einen Kredit auf. „Die Finanzierung steht“, freut sich Norbert Schmid – und das, obwohl es eine Kostenexplosion gegeben habe. „Der Bau wird doppelt so teuer wie 2009 gedacht.“ Dennoch hat die jüngste außerordentliche Mitgliederversammlung nun grünes Licht gegeben.

Das Votum der Vereinsbasis für den Neubau steht am Ende eines Prozesses mit zahlreichen Rückschlägen. Probleme bereitete zunächst ein Papier, demzufolge der Golfclub nur ein Nutzungsrecht der Anlage bis 2024 hat. Dann stellte sich heraus, dass der anvisierte Platz für das neue Clubhaus in einem Bereich liegt, in dem der Schieferabbau Vorrang hat, und der nicht bebaut werden darf. Es folgten naturschutzrechtliche Prüfungen, in deren Folge der Verein auch ein biologisches Gutachten vorlegen musste. Der Durchbruch kam schließlich nach einem Vor-Ort-Termin im Sommer 2012 mit dem Regierungspräsidium, dem Verband Region Stuttgart, dem Landratsamt und der Gemeinde.

Im Visier hat der Golfclub Teck aber auch noch ein weiteres Großprojekt, das ebenfalls seit fünf Jahren im Raum steht: die Platzerweiterung. Gemeint ist damit nicht, bei der Zahl der Bahnen aufzustocken. „Wir bleiben ein Neun-Loch-Platz“, so der Club-Präsident. Aber: „Die Bahnen sollen länger werden.“

Hintergrund ist, dass der Platz derzeit nicht den Standards für große Turniere entspricht. „Wir verlieren immer wieder gute junge Golfspieler an andere Clubs“, klagt Norbert Schmid. 130 Kinder und Jugendliche sind derzeit im Verein aktiv.

Geplant ist eine Erweiterung Richtung Süden, auf der anderen Seite der Kreisstraße. „Den Teil wird man über einen Tunnel erreichen.“ Wie schon das restliche Gelände, so möchte der Golfclub auch diese Fläche von der Kommune pachten. „Die Gemeinde muss zunächst aber noch einige Flächen aufkaufen“, sagt Norbert Schmid. Dann geht es mit Planung und Genehmigungsverfahren von vorne los. „Eine Baugenehmigung könnte 2017 vorliegen“, schätzt der Club-Präsident.