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Konkurrenz für den Platzhirsch

Andreas Bettelhäuser will im Wahlkreis Kirchheim antreten

Kreistag - KreisratZimmermann Karl, CDU
Kreistag - KreisratZimmermann Karl, CDU

Seit dem Jahr 2001 vertritt Karl Zimmermann den Wahlkreis Kirchheim im Landtag. Vor fünf Jahren hatte er bei der Nominierung parteiintern nicht mal einen Gegenkandidaten, die CDU stand 2011 mit 98 Prozent hinter ihm. Jetzt aber bekommt der Platzhirsch Konkurrenz: Andreas Bettelhäuser, Wernauer CDU-Stadtverbandsvorsitzender, hat ebenfalls den Landtag im Visier.

Irene Strifler

Kirchheim. Am 27. März ist es soweit: Die CDU-Mitglieder nominieren ihren Landtagskandidaten für die Wahl 2016. Bezeichnenderweise wurde für die Nominierungsversammlung der große Festsaal im Wernauer Quadrium reserviert. – Die Weitsicht dürfte sich auszahlen, denn tatsächlich wird es eine echte Wahl geben.

Gestern hat Andreas Bettelhäuser, der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Wernau, offiziell Interesse bekundet, bei der Wahl 2016 für die CDU anztreten. „Demokratie lebt vom Wettbewerb“ betont er und fühlt sich durch „positive Resonanz“ bei zahlreichen Gesprächen mit CDU-Mitgliedern und Bürgern ermutigt und bestärkt in seiner Kandidatur. Ziel des 46-jährigen Familienvaters ist, gemeinsam mit seiner Partei die grün-rote Landesregierung abzulösen. Deren Politik entspräche nicht „unserem Wertesystem“, argumentiert er und spricht von einer Poltik der Bürokratisierung, Regulierung und Bevormundung. Allerdings will der gebürtige Westfale, der schon lange am Neckar lebt, nicht nur die grün-rote Bilanz anprangern, sondern zielgerichtete Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit entwickeln. „Bildung, Mittelstand, Finanzen und Familie“ gehören nach eigenen Angaben zur Kernkompetenz des Unternehmensberaters: „Die Zeit ist reif, den so oft verlangten frischen Wind in unsere Landespolitik zu bringen“, betont er.

„Ich begrüße die Kandidatur von Andreas Bettelhäuser“ lautet dazu der Kommentar von Karl Zimmermann, und er scherzt: „Lieber ein paar Gegensitmmen als gar keinen Gegner!“. Für ihn selbst ist schon seit Ende vergangenen Jahres klar, dass er sich erneut um eine Kandidatur bewerben wird – Gegenkandidat hin oder her. „Jimmy, Du musst es nochmal machen“, habe man ihm, der bekanntlich den Spitznamen „Jimmy“ trägt, auf verschiedenen Parteiveranstaltungen ans Herz gelegt. Der 64-Jährige sieht sich als Vertreter der erfahrenen Garde im Landtag, für den in dieser Legislaturperiode allerdings die Erfahrung der Opposition neu war. Mehr denn je gehe es für die CDU nun um die Wurst, betont er und stimmt gewiss mit seinem Konkurrenten darin überein, den Platz auf der Oppositionsbank anderen überlassen zu wollen.

Die Nominierungsversammlung am Freitag, 27. März, um 19 Uhr im Quadrium dürfte also eine spannende Sache werden. Aus parteiinternen Kreisen ist sogar noch von weiteren Kandidaten zu hören, die Karl Zimmermann das Mandat streitig machen wollen und sich offensichtlich durchaus Chancen ausrechnen.

Die CDU ist die erste der großen Parteien, die im Wahlkreis ihre Kandidaten nominiert. Die Grünen haben sich den 7. Mai ausgeguckt. Bei der SPD ist derzeit noch eine „Findungskommission“ auf der Suche nach geeigneten Kandidaten.

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