Lokales

Lesen hat das ganze Jahr Saison

Umfrage: Welche Bücher sind bei Groß und Klein als Ferienlektüre beliebt?

Bücherfreunde lesen das ganze Jahr über und haben gerne genügend Zeit für dicke Schmöker, ergreifende Romane oder spannende Krimis. In der Kirchheimer Bücherei erzählen Bücherwürmer von ihrer ganz persönlichen Art zu lesen und von Literatur, die sie erfreut, bewegt oder beeindruckt hat.

Kirchheim. „Ich lese das ganze Jahr wie ein Verrückter, die Jahreszeit spielt dabei keine Rolle“, sagt Bernd Schleiffer. Im Moment hat er „Krieg und Frieden“ von Leo Tolstoi wieder hervorgeholt. Neben Klassikern haben es dem 67-Jährigen aber auch Reisebücher über Frankreich angetan. Beim Fußmarsch durch Frankreich im letzten Jahr war dann aber keine Literatur im

Gepäck. „Da wäre jede Seite zu viel gewesen“, sagt Bernd Schleiffer mit einem Lächeln. Wenn er nicht unterwegs ist, liest der Kirchheimer gerne im Bett: „Bei einem Buch ist man irgendwann sehr erschöpft und dann schläft man gut.“

„Jetzt im Sommer lese ich gerne auf einer Wiese“, verrät Gerda Hoh. Bei Sonnenschein, sattem Grün und einem lauen Lüftchen lässt sich für sie ein gutes Buch richtig genießen. Der Biografie-

Liebhaberin ist bei ihrer Bücherauswahl vor allem eine „tolle Sprache“ wichtig. Die perfekte Sommerlektüre „gibt es nicht“, weiß die Würzburgerin, „das ist abhängig davon, wo ich bin und wie ich mich fühle.“ So liest sie auch schon mal „Lore-Romane“. „Aber dann mit verdecktem Buchdeckel“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. „Das Buch ,Jenseits der Stille‘ von Caroline Link hat mich tief beeindruckt“, erzählt die 48-Jährige.

„Bei meiner Sommerlektüre mache ich keine Unterschiede“, sagt Martina Pfizenmaier resolut. „Ich lese zu jeder Jahreszeit Krimis oder Romane, gerne auch vor dem Einschlafen.“ Ob leichte oder

schwerere Kost, das hängt bei der Jesingerin meist von ihrer Schwester ab: „Sie testet vor und gibt die Bücher dann an mich weiter.“ Der Roman „Im Glanz der Sonne“ von Bryce Courtenay hat die 40-Jährige gefesselt: „Das war ein Buch, bei dem man gerne weiterliest.“

„Ich finde ,Rosas schlimmste Jahre‘ von Francine Oomen toll“, sagt Marie Pfizenmaier und zeigt auf die Bücher, die sie sich ausleihen will. Die Erzählungen rund um Rosa kennt sie von einer Buchvorstellung in der Schule. Seitdem ist Marie Pfizenmaier fleißige Leserin der Reihe. Der

Elfjährigen gefällt, dass die Geschichten traurig und dann wieder ganz fröhlich sind. „Wie im echten Leben“, sagt die junge Jesingerin.

„Ich lese gerne Reiseberichte“, berichtet Renate Seibold, „und zwar das ganze Jahr über.“ Dabei denkt die Rentnerin zurück: Neuseeland, Südafrika und Japan sind nur einige Länder, die die

Kirchheimerin bisher besucht hat. „Ich erinnere mich gerne an alles, was ich schon erlebt habe“, erzählt Renate Seibold. In der Bücherei liest die 73-Jährige besonders gerne: „Es ist meistens ruhig und man kann sich entspannen.“ Auch ihr Lieblingsmagazin „Abenteuer und Reisen“ ist dort immer vorrätig.

„Wir haben erst gestern die ,Räuber Hotzenplotz‘-Bücher gekauft“, sagt Helena Ruff und fügt lachend hinzu: „Alle drei auf einen Schlag.“ Davon seien ihre beiden Jungs momentan begeistert. „Ich lese oft vor. Das ist bei uns sozusagen der Übergang vom Kindergarten in den häuslichen Bereich“, sagt die Kirchheimerin. Was die beiden Kleinen auch noch toll finden, sind die Geschichten rund um Oma und Frieder von Gudrun Mebs. „Das ist meistens ganz lustig, weil der kleine Frieder immer Sachen ausprobiert, die man vielleicht nicht machen sollte“, erzählt die 32-Jährige. „Die Oma schimpft zwar immer, macht aber dann doch jeden Quatsch mit“, weiß Helena Ruff und schmunzelt. Für den sechsjährigen Gabriel und den vierjährigen Lukas sind Bücher auch auf Reisen ein guter Zeitvertreib: „Vier bis fünf Bücher nehmen wir da auf jeden Fall mit.“