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Mehr Zeit für BeratungInfo

Esslingen: AOK bietet neuen Facharztvertrag Orthopädie an

Die AOK Baden-Württemberg hat ihr Facharztprogramm erweitert: Mit dem Facharztvertrag Orthopädie/Chirurgie haben AOK-Versicherte die Möglichkeit, schnell und gezielt ihren schmerzenden Rücken, ihr Rheuma oder Osteoporose behandeln zu lassen. Der neue Vertrag ist der vierte Facharztvertrag, den die AOK zusammen mit der Bosch BKK unter Dach und Fach gebracht hat.

Esslingen. In den vergangenen Jahren sind bereits die Facharztprogramme für Kardiologie (Herzkrankheiten), Gastroenterologie (Magenerkrankungen) und Psychiatrie/Neurologie/Psychotherapie auf den Weg gebracht worden. Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist der Vertrag mit den Orthopäden/Chirurgen in Kraft. „Wir sind mit der Bosch BKK die einzige Krankenkasse – nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch bundesweit –, die ihren Kunden eine derart vernetzte Behandlung anbieten kann“, erklärte der Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils Johannes Bauernfeind, als er den neuen Vertrag in Esslingen vorstellte.

Darin ist unter anderem geregelt, dass teilnehmende Orthopäden von der AOK und der Bosch BKK höhere Honorare erhalten als in der normalen Regelversorgung. Dafür verpflichten sich die Orthopäden, dem Versicherten binnen 14 Tagen einen Termin zu geben (in dringenden Fällen innerhalb von drei Tagen), sich mehr Zeit für das Gespräch mit dem Patienten zu nehmen und ihn nach aktuellem wissenschaftlichen Standard zu behandeln. „Der Arzt erhält die Vergütung für die Gesamtversorgung des Patienten. Damit ist sie ein Anreiz, nach medizinischer Notwendigkeit zu behandeln“, sagte Bauernfeind. Als Beispiel nannte er die Röntgenuntersuchung: „Mit dem Vertrag muss der Arzt nicht jeden Patienten röntgen, damit sich das Gerät rechnet.“

Für den Ostfilderner Orthopäden Dr. Burkhard Lembeck, Sprecher des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Chirurgie, ist der neue Facharztvertrag „die Chance für uns, Versorgung zu gestalten“. Die AOK investiere hier in Qualität. „Wir haben zum Beispiel mehr Zeit für die Beratung, und das ist genau der richtige Weg.“ Zudem sei festgelegt, dass die Behandlung eines Patienten von den behandelnden Ärzten in Fallkonferenzen besprochen wird. „Diese Vernetzung soll den Informationsfluss garantieren und Doppelbehandlungen vermeiden“, ergänzte Bauernfeind.

Gerade unspezifische Rückenschmerzen hätten häufig psychische Ursachen, weiß Lembeck. „Mit dem Facharztvertrag haben wir nun die Möglichkeit, diese Patienten innerhalb von 14 Tagen zum Psychotherapeuten zu überweisen, weil mit ihnen ja auch ein Vertrag mit der AOK besteht. Früher mussten diese Patienten bis zu sechs Monaten auf eine Therapie warten.“

In der Gesamtschau ergibt das Netz aus Haus- und Facharztverträ-gen eine „Win-win-win-Situation“, sagte Susanne Breuer, die hiesige Regionalbevollmächtigte der Bosch BKK. „Es gewinnen Versicherte, Ärzte und Kassen.“ Die Kassen investierten in bessere Versorgungsstrukturen – auch, weil man langfristig davon ausgehe, Kosten zu sparen, ergänzte Bauernfeind. „Sicherlich wird manche unnötige Krankenhausbehandlung vermieden.“

Um vom Facharztvertrag zu profitieren, muss der AOK- beziehungsweise Bosch-BKK-Versicherte in den Hausarztvertrag eingeschrieben sein. Beim Haus- oder Facharzt kann er sich dann in den Facharztvertrag einschreiben, wobei eine Unterschrift für alle Facharztverträge gilt. Im Landkreis Esslingen nehmen aktuell 25 Orthopäden am Facharztvertrag teil, acht weitere Praxen sind in Bearbeitung. „Damit machen fast alle hier niedergelassenen Orthopäden mit“, informierte Bauernfeind. „Das heißt, der Patient hat weiterhin die freie Facharztwahl.“

 

Weitere Infos zum Haus- und Facharztprogramm der AOK Baden-Württemberg gibt es auf www.aok-bw.de im Internet.