Lokalsport

Ball kurios in Möhringen

Oberliga-Basketballer des VfL Kirchheim landen 86:70-Auswärtssieg

Die VfL-Oberliga-Basketballer haben das nächste Kellerduell gewonnen: Beim SV Möhringen gab es einen am Ende klaren 86:70-Sieg.

Oberliga Ost VFL Kirchheim (gelb) - SV Möhringen (weiss)Spieler Mitte Shkelzen Bekteshi
Oberliga Ost VFL Kirchheim (gelb) - SV Möhringen (weiss)Spieler Mitte Shkelzen Bekteshi

Stuttgart. Dabei waren die Voraussetzungen äußerst problematisch. Coach Pasko Tomic musste gleich auf sieben Spieler verzichten: Neben Dauerpatient Marsel Sibinovic fehlten am Samstagabend Center Cveti Bozic (im Prüfungsstress), Scharfschütze Simon Zimmermann (krank), Defensiv-Spezialist Chris Schraml (Knieprobleme), Nachwuchscenter Constantin Munz und die Bankspieler Denis Nakov und Antonio Marino. Das führte dazu, dass Derrick Stevens, Manuel Ivanovic und Shkelzen Bekteshi die vollen 40 Minuten auf dem Feld durchstehen mussten.

Zu Beginn ging erstmal gar nichts. Denn der zweite Schiedsrichter Tassilo Hackert aus Eltingen bei Leonberg (18 Jahre) stand zur Tip-off-Zeit um 18.30 Uhr immer noch allein in der Halle. Sein Kollege Till Hannasky aus Bretten bei Karlsruhe (26) kreuzte einfach nicht auf, es war auch kein Kontakt mit ihm herzustellen. So dauerte es bis 19.15 Uhr, bis Hackert das Spiel eröffnete, zehn Minuten später tauchte der per Handy alarmierte Christopher Noll auf. Er zählt ebenfalls erst 18 Lenze, kommt ebenfalls aus Eltingen – und war zusammen mit seinem Vereinskollegen gnadenlos überfordert mit diesem Abstiegsduell.

Das begann der VfL ebenso furios wie zuletzt in Tübingen: Stevens traf zwei Dreier, Bekteshi ebenfalls einen, dann legte der starke Manuel Ivanovic einen Floater ins Netz – 11:2 nach drei Minuten. Doch Möhringen zeigte sich keineswegs geschockt, engte in der viel zu kleinen Möhringer Halle, die womöglich ab der kommenden Saison nicht mehr zugelassen wird, mit einer aggressiven Zone die Kirchheimer ein und glich zum 13:13 aus. Das sollte allerdings der einzige Gleichstand bleiben. Bekteshi legte sechs Punkte zum 19:13 nach, nach zehn Minuten stand es 26:19 für den VfL. Dieser Vorsprung hatte auch bis wenige Sekunden vor der Pause Bestand (43:36), doch dem SVM wurden noch vier Punkte zum 43:40 gestattet.

Tomics Plan für die zweite Hälfte: Zonenverteidigung. Warum er so lange damit gewartet hatte? „Meine Jungs können das eigentlich nicht“, meinte er. Doch mit Paul Howard hat Kirchheim nun einen Defensiv-Organisator, der aus der Schwäche eine Stärke macht – 18:2 wurden die nächsten neun Minuten gewonnen. Wobei natürlich half, dass Stevens wieder mit drei Dreiern anfing, der letzte aus über acht Metern.

Doch der VfL nahm sich auch diesmal seine schon obligatorische Schwächephase. Nach dem 70:54 (34.) wurde wieder Eins gegen Fünf gezockt, der einzig erlaubte Wurf schien der erfolglose Dreier und Möhringen kam auf 70:62 (37.) heran. Doch wieder holte Bekteshi mit fünf Punkten zum 75:62 sein Team aus dem Loch – 18 seiner 28 Punkte gelangen ihm im vierten Viertel.

In der Schlussminute schlüpfte dann Schiedsrichter Noll in die Rolle des Hauptdarstellers. Er fühlte sich von Zuschauer-Zurufen gestört, verhängte eine Reihe technischer Fouls gegen die Gastgeber. Mit dem Spielausgang hatte das am Ende nichts mehr zu tun: Die bessere Mannschaft gewann 86:70.ut

VfL Kirchheim: M.Beck, Bekteshi (28/1), Eberle (4), Engonidis, Howard (12/3), Ivanovic (14/1), Reichmuth (n.e.), Reza (n.e.), Stevens (28/6)