Lokalsport

Fit nach Vollgas-Training

Im Mountainbike-Weltcup will Manuel Fumic zum dritten Mal aufs Treppchen

Der Kirchheimer Mountainbike-Profi Manuel Fumic will am Sonntag im tschechischen Nove Mesto seinen vierten Rang in der Weltcup-Gesamtwertung festigen. Christian Pfäffle hofft im U23-Rennen auf die Top 15.

12, Pfäffle, Christian, Ghost Racing, , GERBrückner, Frank, , , GER
12, Pfäffle, Christian, Ghost Racing, , GERBrückner, Frank, , , GER

Kirchheim. Bei Manuel Fumic geht’s zuweilen zu wie in der Telefonzentrale eines Großunternehmens. Man spürt, es ist olympische Saison, und der Kirchheimer hat mit seinen Resultaten bei den ersten beiden Weltcups Aufmerksamkeit geweckt. Mal ist es das ARD-Morgenmagazin, das sich bei ihm meldet, mal das Regionalfernsehen, mal sind es die Printmedien. Alle wollen immer etwas wissen – deswegen war es vermutlich die richtige Entscheidung, vergangene Woche die heimischen Gefilde für ein paar Tage zu verlassen und gemeinsam mit seinem Schweizer Kumpel Ralph Näf und der deutschen Nachwuchshoffnung Julian Schelb in Südtirol zu trainieren.

„Das hat auf jeden Fall etwas gebracht“, sagt Fumic, „wir sind tolle Touren gefahren. Mit Näf und Schelb macht das richtig Spaß.“ Letztgenannten, den 19-jährigen Münstertäler, hält Fumic für ein großes Talent. Ralph Näf ist sein Trainer.

Während die Trainingspartner am Samstag in Solothurn ein Rennen gefahren sind, hat Fumic darauf verzichtet. „Ich bin am Sonntag mein eigenes Rennen gefahren. 14 Uhr war Start und danach gab ich zwei Stunden Vollgas“. Für die beiden anstehenden Weltcup-Rennen in Nove Mesto und in La Bresse (Frankreich) wähnt er sich optimal vorbereitet.

Die beiden Rennen sind möglicherweise die letzten vor den Olympischen Spielen, in denen er auf alle Medaillenaspiranten treffen wird. Die Europameisterschaften in Moskau, die beiden Übersee-Weltcups Ende Juni und das Weltcup-Finale in Val d’Isere zwei Wochen vor dem olympischen Rennen werden wohl nicht alle Topstars bestreiten.

Nach den Rängen drei und fünf in den ersten beiden Weltcup-Rennen kämpft Fumic nun um die Gewissheit, mit Weltmeister Jaroslav Kulhavy, Vize-Weltmeister Nino Schurter (Schweiz) und Doppel-Olympiasieger Julien Absalon (Frankreich) auf Augenhöhe zu sein. „Ich werde jetzt aber keine Kampfansage machen. Mein Ziel ist es, zum dritten Mal auf dem Podium zu stehen“, sagt der Cannondale-Biker.

Für Nove Mesto (Start um 14.10 Uhr) hat sich Jaroslav Kulhavy eine Menge vorgenommen: Er fährt vor heimischem Publikum. Für den Dominator der letzten Saison lief es 2012 noch nicht optimal, doch jetzt hat er große Fan-Unterstützung. Er ist der Mann, den es zu schlagen gilt.

Die Strecke gilt als ausgewogen, weil es sowohl in der Startphase als auch im weiteren Verlauf genügend Überholmöglichkeiten gibt. Aber sie hat auch Tücken, was die Defektanfälligkeit angeht. Christian Pfäffle (Rothaus Poison-Bikes) hat es im vergangenen Jahr erwischt, als es ihm den Mantel von der Felge zog. „Ich werde dieses Jahr mit Klebereifen fahren, da passiert das nicht“, sagt der U23-Fahrer, der am Samstag von Startposition neun ins Rennen geht und einen Top-15-Platz will.

Den Sprint-Weltcup am heutigen Freitag fährt er nicht – im Gegensatz zu Fumic, der im Vorjahr in Nove Mesto Dritter war. Damals hatte der Wettbewerb allerdings noch keinen Weltcup-Status. Redbull.tv überträgt den Sprint und die Cross-Country-Rennen am Sonntag live im Internet.

Die Holzmadenerin Romy Schmid wird in Nove Mesto nicht am Start sein. Nach Tschechien nimmt Bundestrainer Peter Schaupp nur vier Juniorinnen mit. Schmid bekommt eine Woche später im französischen La Bresse wieder eine Chance.