Kirchheim. TSV Wäldenbronn gegen den VfL Kirchheim? Richtig, da war doch was. Insgesamt sechs Mal duellierten sich die Klubs zu guten alten Oberligazeiten und kein einziges Mal siegte das Team aus der Kreisstadt. Vier Siege, zweimal Remis: Der VfL war damals eine Macht, wenn es im prestigeträchtigen Duell gegen die aufstrebenden Esslinger ging. Ein glatter 4:0-Heimsieg der Teckstädter am 2. März 1997, der VfL damals von Andreas Kleinhansl trainiert, ist als letztes Oberliga-Aufeinandertreffen der beiden Traditionsklubs dokumentiert.
Der Weg führte in den kommenden Jahren für den TSV steil bergab, die Kirchheimer wurden bekanntlich etwas mehr als ein Jahrzehnt später noch heftiger in den Abwärtssog gezogen. Nun, im Herbst 2014, steht der verbissene Kampf um den Bezirksligaverbleib in beiden Vereinen ganz oben auf der Agenda. Besonders auf Kirchheimer Seite herrscht neu entfachter Optimismus. „Das verdiente 4:0 gegen Kuchen am vergangenen Sonntag hat unser Team endlich für den fußballerischen Aufwärtstrend und den Aufwand der vergangenen Wochen belohnt“, rekapituliert VfL-Spielleiter Alexander Capano das Geschehen vor fünf Tagen. Das nun folgende Match an der Barbarossastraße sieht er als das wichtigste der bisherigen Saison an. „Gelingt uns ein Sieg in Esslingen, wäre das ein gewaltiger Schritt nach vorne und würde unseren Jungs noch mehr Selbstvertrauen geben.“
Capano glaubt fest an das Wunder von Kirchheim. „Alle hatten uns nach nur einem Punkt aus 13 Spielen schon abgeschrieben, aber ich weiß, dass unsere Mannschaft das Potenzial und die Moral zum Erreichen des Klassenerhalts hat.“ In der Winterpause soll der recht dünne VfL-Kader personell ausgerüstet werden. Im Gespräch sind bekanntlich die Frickenhausener Julian Hofacker und Sandro Capano.
In Wäldenbronn ist der Einstieg in die Saison auch reichlich missglückt. Nach der sonntäglichen 0:2-Niederlage in Nellingen ist der TSVW gar auf einem Direkt-Abstiegsplatz gelandet. Für den VfL Kirchheim bleibt freilich der FC Frickenhausen II aktuell besonders im Blickpunkt. Die zweite Garnitur des Landesligisten hat auf dem Relegationsplatz derzeit sechs Punkte plus gegenüber den Teckstädtern, hat jüngst mit einem 3:2 sogar Spitzenreiter FC Donzdorf vom Thron gestoßen. Beim VfB Reichenbach möchte der FCF nachlegen – was wiederum nicht gut für den VfL wäre.
Der neue Tabellenführer TV Nellingen wird vom Tabellenzwölften Vorwärts Faurndau herausgefordert, während die Fußballer des TSV Wendlingen nach zwei Niederlagen den Abwärtstrend in der Heimpartie gegen den TSV Neckartailfingen stoppen wollen.