Lokalsport

Remis zur Otto-Premiere

Fußball-Oberliga: VfL und TSG Balingen trennen sich 1:1

Ausgerechnet der Jüngste auf dem Platz hat für das Highlight eines sonst an Höhepunkten armen 1:1 (1:1) zwischen dem VfL Kirchheim und der TSG Balingen gesorgt. André Kriks (19) dribbelte in den Strafraum, umkurvte fünf Gästespieler mühelos wie Slalomstangen und leistete mit einem schlauen Pass die Vorarbeit zum einzigen Tor des Tabellensechsten der Oberliga Baden-Württemberg.

VFL Kirchheim (blau) - TSG BalingenBaradel Mike (VFL) gegen Madegwa Tonny
VFL Kirchheim (blau) - TSG BalingenBaradel Mike (VFL) gegen Madegwa Tonny

Kirchheim. Das Spiel war gerade elf Minuten alt als Christian Kuhn mit Kriks Vorlage am gegnerischen Torwart scheiterte. Doch beim Abpraller war Uwe Beran zur Stelle und besorgte das 1:0. Es folgte eine Phase, in der es Sabri Gürol wiederholt auf dem Fuß hatte, die Partie vorzeitig für den VfL zu entscheiden. Zweimal stand er frei vor der Kiste, zweimal brachte er den Ball nicht am starken Julian Hauser vorbei.

„Danach haben wir uns etwas einlullen lassen und die Kontrolle verloren“, bedauerte Oliver Otto nach seiner Premiere als verantwortlicher Trainer auf der Bank für den verhinderten Rainer Kraft. Sein Kollege Karsten Maier, im zwölften Jahr Coach in Balingen: „Nach dem 1:0 ging bei uns die Angst um. Aber unser Torwart hat uns mit zwei hervorragenden Paraden im Spiel gehalten.

Die zweite Halbzeit verlief auf Augenhöhe. Das Unentschieden war nach zuletzt drei Niederlagen enorm wichtig für uns.“ Das 1:1 fiel vier Minuten vor der Pause und führte zu heftigen Protesten der VfL-Spieler und der Zuschauer. In der Tat stand Torschütze Turan Sahin bei der Ball-annahme deutlich im Abseits, was Linienrichter Björn Vielberth auf der Tribünenseite übersah. Überhaupt gab das Trio der Unparteiischen nicht immer die beste Figur ab. Der Schiedsrichter ließ sich bei manchen seiner Entscheidungen von den häufigen und übertrieben lauten Schmerzensschreien der Balinger nach Körperkontakten beeinflussen.

Richtig weh tat‘s in der 78. Minute, als Michael Hofstetter und Fabian Fecker mit den Köpfen zusammenrasselten. Die Partie war zwei Minuten unterbrochen. Hofstetter konnte mit Brummschädel weitermachen, Fecker musste ausgewechselt werden. Zu diesem Zeitpunkt saß Uwe Beran bereits auf der Bank und wurde von Physio Hartmut Munderlich am lädierten linken Sprunggelenk behandelt.

Eine weitere Fehlentscheidung von Schiedsrichter Daniel Leyhr hätte Balingen in der Nachspielzeit fast noch den Sieg beschert. Statt für den VfL gab der Mann aus Münsingen Einwurf für die TSG. Daraus entwickelte sich eine Torchance, doch Felice Di Lucia verfehlte das Kirchheimer Tor. „Das wäre der Lucky Punch gewesen“, stöhnte Gästetrainer Karsten Maier.

So trennten sich die beiden Mannschaften nach einem Spiel auf Augenhöhe schiedlich friedlich unentschieden. „Ein korrektes 1:1“ fand auch Oliver Otto. Großen Anteil am Punktgewinn hatte Linksverteidiger Mike Baradel, der gegen Balingens Tony Madegwa eines seiner besten Spiele machte. Überhaupt war die Abwehr stets Herr der Lage.

Spielerisch waren gegenüber den letzten Heimspielen Fortschritte zu erkennen, was vor allem auf die technischen Fähigkeiten von Uwe Beran und André Kriks zurückzuführen ist. Aber auch die viel kritisierte Spielfläche trug diesmal ihren Teil dazu bei. Die Stadt als Eigentümerin des Stadions hatte auf Druck des VfL Rasenkosmetik betrieben, das Gras gemäht, den Platz gewalzt und somit ihren Beitrag für ein wenig aufregendes, aber ansehnliches Fußballspiel geleistet.