Weilheim und Umgebung

Hepsisau will mitbestimmen

Enge Zusammenarbeit bei Detailfragen zum Umbau des Rathauses gefordert

Die Zustimmung zum Umbau des Hepsisauer Rathauses ist groß. Allerdings bewegt die Bürgervertreter des Teilorts ­immer noch eine Frage: ­nämlich wer letztlich über die Pläne ­entscheidet.

Ins Hepsisauer Rathaus könnten Flüchtlinge einziehen. Erst muss das Gebäude aber umgebaut werden.Fotos: Jean-Luc Jacques
Ins Hepsisauer Rathaus könnten Flüchtlinge einziehen. Erst muss das Gebäude aber umgebaut werden.Fotos: Jean-Luc Jacques

Weilheim. „Ja – aber nicht um jeden Preis“, lautet die Botschaft aus Hepsisau zur Umgestaltung des Rathauses und zur Unterbringung von Flüchtlingen in dem Gebäude. „Dem Ortschaftsrat ist es wichtig, in die Detailplanung mit einbezogen zu werden“, verdeutlicht Hepsisaus Ortsvorsteher Hartmut Hummel – „nicht nur informativ, sondern auch beratend und beschließend“. Damit bezieht sich der Ortsvorsteher auf eine Vereinbarung zwischen Stadt und Teilort, laut der das Hepsisauer Rathaus in den Zuständigkeitsbereich des Ortschaftsrats fällt.

„Uns geht es vor allem um die Detailplanung“, sagt Hummel. Besonderen Wert legten Bürger und Räte darauf, dass genügend Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Kinderwagen geschaffen werden. „Wir werden wie üblich mit dem Baugesuch, mit Grundrissen und Bauplänen an die Ortschaftsräte herantreten“, sichert unterdessen Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle zu. Auch werde die Stadt die Befugnisse des Ortschaftsrats achten.

Ein weiterer Punkt, auf dem der Ortschaftsrat beharrt, ist, dass die Wohnungen ausschließlich als Anschlussunterbringung genehmigt werden (siehe Infokasten). „Es war dem Ortschaftsrat ganz wichtig, dass es sich nicht um eine Erstaufnahme handelt“, so Bürgermeister Züfle.

Auch jede andere Nutzung des Wohnraums müsste dem Gremium des Teilorts erneut vorgelegt werden. „Dann würde auch das Thema Stellplätze wieder auf den Tisch kommen“, so Hummel. Angesichts der Tatsache, dass zunächst ausschließlich Flüchtlinge dort wohnen, hatte man die Diskussion um Parkplätze erst einmal ad acta gelegt.

Hartmut Hummel begrüßt es, dass die Ortschaftsverwaltung nach dem Umbau barrierefrei erreichbar sein soll. Dennoch hat er ein Problem mit den Plänen für den neuen Raum: „40  Quadratmeter sind zu klein“, sagt er. Nicht in den Planungen vorgesehen ist außerdem ein barrierefreier Zugang zur Bürgerstube – ein solcher wäre den Ortschaftsräten aber wichtig. „Dort treffen sich die Senioren“, sagt Hartmut Hummel. Für die sei der Weg über Bordstein, schmalen Gehweg und die Treppe ohne Handlauf schwierig.

Weilheimer Gemeinderat gibt grünes Licht

Ins Hepsisauer Rathaus könnten Flüchtlinge einziehen. Erst muss das Gebäude aber umgebaut werden.Fotos: Jean-Luc Jacques
Ins Hepsisauer Rathaus könnten Flüchtlinge einziehen. Erst muss das Gebäude aber umgebaut werden.Fotos: Jean-Luc Jacques

Zustimmung: Nach dem Hep­sisauer Ortschaftsrat hat nun auch der Weilheimer Gemeinderat die Pläne der Stadtverwaltung fürs Hepsisauer Rathaus abgesegnet. Einstimmig gab er grünes Licht für das Vorhaben. Pläne: Zum einen sollen im ersten und zweiten Obergeschoss Wohnungen gebaut werden – und zwar ausschließlich für Flüchtlinge in Anschlussunterbringung. Das heißt, sie haben einen Aufenthaltsstatus oder sind seit mehr als 24 Monaten im Land. Das Feuerwehrauto, das derzeit im Erdgeschoss untergebracht ist, wird ins Gebäude nebenan verlagert, und der dadurch frei werdende Raum wäre dann künftig das neue, barrierefreie Büro der Ortschaftsverwaltung. Die Gesamtkosten werden auf 650 000 Euro geschätzt. Stimmen: Gerda Schrägle (SBV) sprach in der Weilheimer Gemeinderatssitzung von einer „Win-Win-Situation“: Es könnten nicht nur Wohnungen für Flüchtlinge geschaffen werden. Auch Hepsisau profitiere von einer barrierefreien Ort­schaftsverwaltung. Bedenken der Bürger müssten aber ernst genommen werden. Schließlich träfen verschiedene Kulturen aufeinander. „Wenn der Ortschaftsrat sagt, das machen wir, ist das für mich geschwätzt“, drückte es Rainer Bauer (UWV) lapidar aus. Für ihn sei es keine Frage mehr, zuzustimmen. Auch Karl Mohring (FWV) freute sich über die Zustimmung des Ortschaftsrats: „Schön, dass die Hepsisauer sich der Aufgabe stellen.“ Baulich seien die Pläne aus seiner Sicht gut machbar,