Neidlingen. Bei der Frischwasserversorgung muss sich eine Kommune - anders als beim Abwasser - nicht an die Kostendeckung halten, sie darf damit einen angemessen Ertrag für den Haushalt erwirtschaften. Die Gemeinde Neidlingen hat sich aber bisher immer an den Kosten orientiert und nun nachkalkuliert. Anders als ein gewinnorientierter Konzern will sie den Überschuss an die Kunden zurückgeben.
Beim Nachrechnen hat sie zweierlei festgestellt: Zum einen ist der Wasserbezug etwas gestiegen - für 2018 werden rund 77 000 Kubikmeter erwartet. Das sind etwa zehn Prozent mehr als noch 2013 und 2014. Dadurch verteilen sich die Fixkosten auf eine größere Wassermenge. Zum anderen wurden geplante Unterhaltungsmaßnahmen nicht durchgeführt und somit weniger Geld ausgegeben.
Die Folge: Statt bisher 2,84 Euro kostet der Kubikmeter Wasser in Neidlingen rückwirkend zum 1. Januar 2018 nur noch 2,04 Euro, jeweils zuzüglich sieben Prozent Umsatzsteuer. Eine vierköpfige Musterfamilie im Einfamilienhaus mit einem Jahresbezug von 130 Kubikmetern Wasser, so eine Beispielrechnung der Gemeinde, spart dadurch pro Jahr 111 Euro. pd