Weilheim und Umgebung

Stiftung unterstützt Schafstall-Projekt

Spende Die Ziegelhütte erhält für den Wiederaufbau des abgebrannten historischen Schafstalls am Randecker Maar 5 000 Euro von der Hepsisauer Stiftung zur Förderung von Kindern und Jugendlichen. Von Andreas Volz

Rudolf Mrazek, Florian Stegmaier und Kristina Mrazek von der Hepsis­auer Stiftung zur Förderung von Kindern und Jugendlichen ste
Rudolf Mrazek, Florian Stegmaier und Kristina Mrazek von der Hepsis­auer Stiftung zur Förderung von Kindern und Jugendlichen stehen mit Ziegelhütten-Leiter Hendrik van Woudenberg vor dem Mahnmal für den abgebrannten Schafstall.Foto: Carsten Riedl

Der geplante Wiederaufbau des Schafstalls am Randecker Maar erhält eine weitere Finanzspritze: Die Hepsisauer Stiftung zur Förderung von Kindern und Jugendlichen unterstützt das Projekt der Ziegelhütte mit 5 000 Euro. Die Stiftung will „Projekte für Kinder und Jugendliche - auch in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Kulturleben“ fördern. Sie will die Landschaftspflege unterstützen, „zur Erhaltung der geschaffenen Kulturlandschaft“. Außerdem will sie die Ausbildung und Fortbildung von Jugendlichen fördern.

Die Vorgaben der Satzung klingen ein bisschen trocken und theoretisch. Konkreter wird es durch das Schafstall-Projekt: Schon vor dem Brand des Baudenkmals am Randecker Maar im vergangenen November wäre die Arbeit am Schafstall förderwürdig gewesen im Sinne der Stiftung: Jugendliche der Ziegelhütte sollten - und sollen weiterhin - an dem Gebäude mitarbeiten, in dem eines Tages ein großer Versammlungsraum untergebracht sein wird.

Das Projekt dient sicher dem Erhalt der geschaffenen Kulturlandschaft. Seit vielen Jahren setzt sich die Ziegelhütte aber auch für Kultur in der Landschaft ein. 2019 soll bereits der dritte Kunst- und Aktionspfad am Randecker Maar über die Bühne gehen. Wenn es nach den Vorstellungen von Ziegelhütten-Leiter Hendrik van Woudenberg geht, ist der neue Schaftstall als Baustelle bereits ein wichtiger Bestandteil des neuen Skulpturenwegs.

Relikte des Schafstalls sind bereits zu ersten Skulpturen verarbeitet worden: Aus verkohlten Balken ist eine Pyramide als Mahnmal entstanden. Auch das Auto, das mitsamt dem Schafstall verbrannt ist, haben Jugendliche der Ziegelhütte unter pädagogischer und künstlerischer Anleitung in ein Kunstwerk umfunktioniert. Kultur und Jugendförderung gehen also Hand in Hand.

Die Mitarbeit am Schafstall-Projekt ist Teil der Aus- und Fortbildung für die Jugendlichen der Ziegelhütte. Nachdem alle Denkmaleigenschaften in Flammen aufgegangen sind, baut das Team der Ziegelhütte jetzt auf besondere Materialien und Ökologie beim Wiederaufbau. „Lehm“ heißt das Zauberwort, sagt Hendrik van Woudenberg: „Lehm bringt große Vorteile fürs Raumklima, und man kann handwerklich viel selbst machen.“ Er geht davon aus, dass die Erfahrung mit Lehmwänden die Jugendlichen auch fürs spätere Leben prägen kann: „Sie können das eines Tages sogar selbst anwenden - für eigene Bauprojekte.“ Aber schon in der Gegenwart sieht er einen großen pädagogischen Mehrwert: „Man kann da mit den Händen etwas schaffen und erschaffen. Und man kann sehen, was man geschaffen hat.“

Nach wie vor ist Hendrik van Woudenberg dankbar für die große Anteilnahme und Unterstützung für das Projekt, das kurz vor der Vollendung bereits komplett am Ende schien - weil außer den Grundmauern nichts mehr übrig war: „Wir sind froh, dass wir jetzt diese Summe von der Hepsisauer Stiftung erhalten. Wir freuen uns auch über das schöne Geschenk der Gemeinde Bissingen. Von ihr bekommen wir das Grundstück.“

Es bleibt also spannend zu beobachten, wie - möglichst schon ab 2019 - an alter Stelle ein neues Baudenkmal entsteht.