Zwischen Neckar und Alb

200 Jahre Geschichte des Fahrrads

Aktion Die historische Gruppe des Radsportvereins Wendlingen baut alte Fahrräder nach. Die können im Freilichtmuseum in Beuren bewundert und ausprobiert werden.

Ewald Dubb hat die historische Gruppe im Radsportverein Wendlingen erst möglich gemacht: durch seine zahlreichen Nachbauten hist
Ewald Dubb hat die historische Gruppe im Radsportverein Wendlingen erst möglich gemacht: durch seine zahlreichen Nachbauten historischer Fahrräder. Das Foto zeigt den Tüftler mit einer selbst gebauten Draisine. Foto: nz

Das Fahrrad feiert in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag. Am Sonntag, 20. August, bietet deshalb das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren einen anschaulichen Einblick in die Geschichte der Mobilität. Unter dem Motto „200 Jahre Fahrrad“ präsentiert das Museum zwischen 13 und 17 Uhr in Zusammenarbeit mit der historischen Gruppe des Radsportvereins Wendlingen historische Fahrräder. Für die Veranstaltung ist keine Voranmeldung erforderlich, sie ist im Museumseintritt inbegriffen.

Originalgetreuer Nachbau

Die historische Gruppe des Radsportvereins Wendlingen verfügt über eine umfassende Sammlung an historischen Rädern und Objekten zur Geschichte der Radmobilität. Darunter ist auch ein originalgetreuer Nachbau des ersten Rades, der Laufmaschine von Carl Freiherr von Drais aus dem Jahr 1817. Dieses und weitere Fahrräder seiner 200-jährigen Geschichte stehen im Freilichtmuseum für eine interessante Rückschau bereit.

Interessierten bietet sich an dem Tag auch die Möglichkeit, mit den Expertinnen und Experten des Radsportvereins ins Gespräch zu kommen und einen der „Knochenrüttler“ auf den Museumswegen zu testen. Um 14, 15 und 16 Uhr werden auf der Bühne vor der Gärtringer Scheune interessante Exponate und deren Besonderheiten für die Radmobilität vorgestellt.

Carl von Drais meldete 1817 seine Erfindung der Laufmaschine zum Patent an und gilt daher als Erfinder des Rades. Ob ein Grund für die Erfindung tatsächlich der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815 mit dem folgenden „Jahr ohne Sommer“ und der damit einhergehenden Getreideknappheit für die Pferde war, ist heute sehr umstritten. Übrigens gibt es im Freilichtmuseum gerade zu Fragen rund um die Landwirtschaft jener Zeit eine interessante Ausstellung unter dem Titel „Hungerbrot und Fruchtsäule. Die Förderung der württembergischen Landwirtschaft unter König Wilhelm I. ab 1816“ im Wohn-Stall-Haus aus Beuren.

Die Draisine gilt zwar als der Ursprung des heutigen Rades, das Laufrad ohne Pedale war aber keinesfalls ein Verkaufsschlager. Schwer, unbequem, mit Füßen anzutreiben und mit mangelhafter Bremskraft ausgestattet, waren weitere Erfindungen nötig, um dem Fahrrad zum Durchbruch zu verhelfen. 1861 versahen die beiden Franzosen Pierre Michaux und Pierre Lallement das Laufrad mit einer Tretkurbel zum Antrieb. 1888 entwickelte der schottische Arzt John Dunlop den ersten Luftgummireifen und erreichte damit ein angenehmeres Fahrverhalten. Zwei von vielen weiteren Erfindungen, die das Rad heute zu einem der beliebtesten Fortbewegungsmittel machen.pm

Information Mehr steht im Internet unter www.freilichtmuseum-beuren.de