Zwischen Neckar und Alb

Klares Bekenntnis zur Realschule

Schulpolitik Kultusministerin Eisenmann stellt sich der Rektoren-Versammlung zu brennenden Themen wie Personalmangel.

Denkendorf. Den Satz haben die Realschulrektoren von Kultusministerin Susanne Eisenmann gern gehört: „Die Realschule ist ein zentraler Baustein in der baden-württembergischen Bildungslandschaft.“ Auf der Jahresversammlung in der Denkendorfer Festhalle rieben sich die Rektoren aber an etlichen Punkten mit der Ministerin: Es fehle am Personal für Inklusion und Krankheitsvertretung sowie an Pool-Stunden für Leistungsdifferenzierung.

Martin Klein, Rektor der Denkendorfer Albert-Schweitzer-Schule, begrüßte als Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Realschulrektoren die Ministerin zum „Antrittsbesuch“. Ebenso hieß Bürgermeister Peter Jahn die Ministerin willkommen. Jahns Anmerkung, es müsse endlich Planungssicherheit an die Schulen zurückkehren, griff Eisenmann auf. Die Landesregierung setze auf Stabilität, Verlässlichkeit und Qualität.

Qualität ist ein Lieblingswort der Ministerin, auch als Reaktion auf das schlechte Zeugnis, das eine Studie jüngst den Neuntklässlern im Land ausgestellt hatte. „Qualität, Leistung und Durchlässigkeit“ sind für Eisenmann der Maßstab für die Schulen. Weitere Eckpunkte sind für sie die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern, die gelingenden Übergänge zwischen den Schularten beziehungsweise zur Ausbildung sowie die digitale Bildungsoffensive. Die Eltern seien nicht nur Erziehungsberechtigte, sondern auch Erziehungsverpflichtete.

Eisenmann gestand auch zu: „Wir haben ein massives Problem, Sonderpädagogen zu bekommen.“ Es gebe aber Mittel, um Lehrer von Werkrealschulen in diese Richtung weiterzubilden. Bei der Kritik, es fehle an Krankheitsvertretungen und manche Realschulen hätten eine Versorgung unter 100 Prozent, verwies die Ministerin erneut auf die schwierige Finanzlage.

Einig waren sich alle Anwesenden in einem Punkt: dass viele Fünftklässler mit erheblichen Defiziten an die weiterführende Schule kommen und etwas getan werden muss. Die Schuld von einer Schulart auf die andere zu schieben, bringe gar nichts, sagte Eisenmann.Roland Kurz

„Den Ausschaltknopf fürs Handy zu finden, ist auch Sache der Eltern.

Susanne Eisenmann

Die Kultusministerin zur Erziehungsverpflichtung, nicht nur -berechtigung