REISEBERICHT ISLAND


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Fotos: Günter Tannenberger

Island – die größte Insel Europas nach Großbritannien – war für eine Woche Reiseziel einer Gruppe von Teckboten-Lesern.

Spätestens seit der Bankenkrise und dem Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull im April 2010 ist Island den Europäern wohlbekannt. Der damalige Vulkanausbruch beeinträchtigte durch die emporgeschleuderte Asche nicht nur die isländischen Landwirte, sondern in weiten Teilen auch den europäischen Flugverkehr. Dass diese beiden Negativschlagzeilen bei weitem kein Synonym für dieses interessante Island mit seinen 320.000 Einwohnern ist, erlebten die Reiseteilnehmer eindrucksvoll auf einer Busrundfahrt, bei der die Insel einmal umrundet wurde. Besonders die landwirtschaftlichen Eindrücke bleiben den inzwischen vielen Touristen stets in positiver Erinnerung. Bis heute bestimmen Eis und Feuer, Wind und Meer die Oberflächengestaltung des Landes. Aus geologischer Sicht ist Island eigentlich noch eine sehr junge Insel. Sie entstand vor etwa 15 – 20 Millionen Jahren, was eigentlich Nichts ist im Vergleich zur Entstehung der Erdkruste, welche 3,4 – 4 Milliarden Jahre zurückliegt. Die Landmasse entstand durch aufsteigendes Magma aus dem Kontinentalspalt und verursachte somit starke regionale Vulkantätigkeiten. Dies wiederum führte dazu, dass sich Basaltgestein aus dem Meer erhob. Liebhaber von Island behaupten, dass die dortige Landschaft wohl zu den spektakulärsten in Europa zählen würde.

Die Nord-Süd-Ausdehnung der Insel beträgt ca. 300 Kilometer, die West-Ost-Ausrichtung rund 500 Kilometer. Auf einer Gesamtfläche von 103.106 qkm leben jedoch nur ca. 320.000 Einwohner. Zwei Drittel davon haben sich in der Region der Hauptstadt Reykjavik angesiedelt.

Grundsätzlich kann man das Land in 3 verschiedene Regionen einteilen. Zum einen die Küstengebiete mit ihren Stränden, zum weiteren die Steilküste und daran anschließend die Wiesen- und Weidenflächen, sowie das Hochland.
 
Aufgrund der relativ kleinen Anzahl von isländischen Staatsbürgern ergibt sich lediglich eine Bevölkerungsdichte von 3,2 Einwohnern pro qkm. Dies bedeutet, dass somit Island das am dünnsten besiedelte Land in Europa ist. Die Landessprache ist isländisch, jedoch sprechen so gut wie alle Isländer zusätzlich englisch.

Die Geschichte der Isländer führt zurück auf die Entdeckungsfahrten der Norweger, welche damals auf Island grüne, bewaldete Landschaften vorfanden. Sie nahmen das Land in Besitz und rodeten relativ schnell Wälder, um aktiv Ackerbau und Viehzucht betreiben zu können. Zusätzlich erkannten die Norweger relativ schnell, dass ein reicher Fischbestand, sowohl in den Flüssen wie auch im Meer um Island herum, bestand. Die damalige Besiedelung begann im Jahr 874 und fand ihren Abschluss 930 mit der Gründung des Freistaates. 1262 erfolgte dann die Anerkennung des norwegischen Königs. 120 Jahre später kamen dann beide Länder unter die dänische Krone. Erst 1944 erhielten die Isländer eine Art Teilautonomie und somit konnte die Republik Island ausgerufen werden. 1946 erfolgte die Mitgliedschaft in der UNO und 1994 trat Island dem Europäischen Wirtschaftsraum bei sowie 2001 dem Schengener Abkommen.

In diesen Jahren entwickelte sich die Wirtschaft sehr positiv. Hierbei spielten der Fischfang sowie die großen Energiereserven aufgrund der Erdwärme eine bedeutende Rolle.
Ein jähes Ende ergab sich dann bei der Bankenkrise im Jahr 2008.

Inzwischen konnten sich die Isländer wirtschaftlich wieder von der damaligen Krise erholen und heutzutage ist der Tourismus mit die wichtigste Einnahmequelle neben dem Export von Meeresprodukten, aber auch günstiger Energie, welche von verschiedenen internationalen Konzernen genutzt wird um Aluminium zu produzieren.

Durch den immer stärker zunehmenden Tourismus wurden in den letzten Jahren auch Investitionen in die Infrastruktur getätigt. Somit wurden sowohl die Straßen, welche vor einigen Jahren noch eher Schotterstraßen waren, saniert und immer mehr Übernachtungskapazitäten wurden geschaffen. Im inneren des Landes fällt immer wieder auf, dass durch die einstigen Rodungen und durch den oft sehr starken Wind die schützende Pflanzendecke verschwunden ist und dadurch die Vegetationsfläche lediglich noch 20 % beträgt. Diese Problematik wurde in den früheren Jahrzehnten noch zusätzlich verschärft durch die große Anzahl von Schafen auf der Insel. Seit Anfang der 90er Jahre versuchten die Isländer, durch intensive Aufforstung bzw. Landschaftspflegemaßnahmen, diesen Trend umzukehren. Zusätzlich wurde versucht, die Anzahl der Schafe zu verringern.

Neben der Bodenerosion ist das raue Klima mit den langen, kalten Wintern dafür verantwortlich, dass Bäume nur sehr langsam wachsen können.
Neben den vielen landschaftlich abwechslungsreichen Eindrücken, erlebten die Teckbotenleser sehr beeindruckende, brodelnde Schlammlöcher und dampfende Erdspalten.
Genauso eindrücklich sind die vielen Flüsse und Bäche, welche meistens dann in große Wasserfälle münden. Als mächtigster Wasserfall Europas gilt der Dettifoss.
Von Akureyri, der zweitgrößten Stadt Islands, führte die weitere Reiseroute in die Bucht von Husavik, in der im Sommer sich zahlreiche Walarten tummeln.

Entlang der zerklüfteten und abwechslungsreichen Ostküste gelangte die Gruppe dann zu unzähligen Gletscherzungen, die entstanden sind durch den Vatnajökull, dem größten Gletscher Islands. Am Ende einer dieser Ausläufer ist der größte Gletschersee der Insel mit dem Namen Jökulsarlon entstanden. In diesem See treiben beeindruckend große Eisberge und strahlen den Besuchern in den eindrucksvollsten blau-weiß- Tönen entgegen.
Nach etwas mehr als 1.900 Kilometern erreichte die Reisegruppe wieder Reykjavik, um dann nach einem 3 ½-stündigen Flug wieder pünktlich und sicher in Frankfurt anzukommen.