REISEBERICHT MALLORCA


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Mallorca, roter Blitz
Mallorca, Alcudia
Mallorca, Mandelblüte
Mallorca, Kathedrale

Mallorca war das Ziel der jüngsten Leserreise des Teckboten. Die Teilnehmer erlebten eine Woche lang eine frühlingshafte Insel. Auf zahlreichen Ausflügen sahen sie viel von Mallorca und erfuhren dabei sehr viel über die wechselvolle Geschichte der Insel.


Eroberungen durch Phönizier, Karthager, Griechen und Römer prägen die Geschichte Mallorcas. Deutliche Spuren hinterließen die Mauren, die riesige Gartenanlagen mit Hilfe von Trockensteinmauern angelegt haben – im Westen der Insel heute noch deutlich sichtbar. Heute gibt es zirka 25.000 Kilometer Trockensteinmauern als Einzäunung von Grundstücken. Ab dem 16.Jahrhundert beeinflussten häufige Piratenangriffe das Leben auf der Insel. War vorher hauptsächlich die Küste bewohnt, bauten die Mallorquiner dann ihre Dörfer etwas ins Landesinnere. An der Küste entlang entstanden zahlreiche Wachtürme, um so vor den Angriffen besser geschützt zu sein. Diese Türme sieht man heute noch rund um die Insel. Etwa 14 Millionen Touristen besuchen Mallorca jedes Jahr. Im Sommer ist die Insel voller Menschen, im Frühjahr besticht sie durch ihre Natur. Sie ist sehr grün, im Februar blühen die Mandelbäume, die die Phönizier auf die Insel gebracht haben und von denen es zirka 7 Millionen gibt. Heute lohnt sich der Mandelanbau für die Mallorquiner nicht mehr so sehr, da sie billiger in Kalifornien eingekauft werden können. Aus diesem Grund werden viele Bäume nicht mehr gepflegt. Leider war die Mandelblüte in diesem Jahr etwas früher, die Reiseteilnehmer bekamen dennoch ein paar schöne Exemplare zu sehen.

Jeden Tag war die Reisegruppe in einer anderen Ecke von Mallorca unterwegs. Im Südosten besichtigten die Reiseteilnehmer die Coves del Drac, die „Drachenhöhlen“, die durch ihre Größe, ihre riesigen Tropfsteine und dem weltgrößten unterirdischen See, auf dem in Booten Musikaufführungen stattfinden, beeindrucken. An der Ostküste gibt es viele malerische Orte an fjordartigen Buchten zu sehen. Einer der schönsten ist Cala Figuera, mit einem noch ursprünglichen Fischereihafen. Im Ort selbst gibt es keine großen Hotelbauten. Der Norden der Insel ist geprägt durch sein hohes Gebirge, die Serra da Tramuntana, die sich vom Südwesten bis in den Nordosten der Insel zieht und mit dem Cap Formentor endet, ein hoher, steil ins Meer abfallender Felsen. Da Cap Formentor mit dem Bus nicht anzufahren ist, endete die Fahrt für die Reiseteilnehmer am nicht weniger spektakulären Mirador des Colomer, von dem aus man die steil aus dem Meer ragende Küste Richtung Cap Formentor sehen kann. Schaut man zur anderen Seite, sieht man weit unter sich den Hafen und die Bucht von Pollenca. Nach einer abenteuerlichen Fahrt auf der Serpentinenstraße zur Schlucht des Torrent de Pareis an der Cala Sa Calobra wurden die Teckbotenleser belohnt mit einem spektakulären Blick auf das Meer. Der bei Regen reißende Fluss hat sich hier einen Spalt durch den Felsen gegraben.

Ein weiteres Highlight war die Stadt Sóller, wo die Reisegruppe in den „Roten Blitz“ umstieg, ein im Jahr 1912 gebauter Zug mit Holzwaggons. Auf einer Strecke von 26 Kilometern, durch 13 Tunnel, fährt der Zug durch ein fruchtbares Tal, in dem Orangen-, Zitronen-, Feigen und Mandelbäume angebaut werden, bis nach Palma de Mallorca, die Hauptstadt der Insel. Beeindruckend durch Ihre Größe ist die Kathedrale La Seu. Sie wurde im 13. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut und liegt an der Bucht von Palma. Daneben der Almudaina-Palast, eine ehemalige maurische Festung, die dem Königspaar heute für offizielle Anlässe dient. Im Südwesten der Stadt erhebt sich das Castell de Bellver, eine mittelalterliche, runde Burganlage, von der aus man einen herrlichen Blick auf die Stadt hat. Zahlreiche ehemalige Klöster und Burgen standen auf dem Reiseprogramm, so das Kloster Lluc mit der von den Mallorquinern verehrten Schwarzen Madonna, der Schutzpatronin der Insel. Das Landgut La Granja, ein uralter Gutshof in der Serra da Tramuntana, war der letzte Ausflug für die Reisegruppe. Begünstigt durch seine Lage in der Nähe einer klaren Felsenquelle, wurde es schon zur Zeit der Römer bewirtschaftet. Heute ist es ein Museum, in dem gezeigt wird, wie in früheren Jahrhunderten auf Mallorca traditionell gewohnt und gearbeitet wurde. Nach acht ereignisreichen Tagen bei schönstem Wetter hieß es Abschied nehmen von der Insel. Noch ein kurzer Spaziergang am Strand, dann brachte der Bus die Reisegruppe zum Flughafen. So mancher musste sein Bild von Mallorca ändern – es ist nicht nur Ballermann – es ist eine Insel mit einer vielschichtigen, beeindruckenden Landschaft. Vom Sandstrand, über fruchtbares Ackerland bis zu einem beeindruckenden Gebirge, bekommt man auf dieser Insel alles zu sehen.

Text und Bilder: Margarete Maschek