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Großer Verbrauch an Landschaft

Zur Berichterstattung über die geplanten Gewerbegebiete

Als ältere Bürgerin, die sich lebenslang für Ökologie, Landschafts- und Naturschutz engagierte, habe ich manche „heilige Kühe“ erlebt, die ganz schnell „geschlachtet“ waren, sobald es um Arbeitsplätze und Wirtschaftsinteressen ging (Frischluftschneisen: ade, Außenflächenverbrauch: ach was.) Warnungen von Wissenschaftlern und anderen Fachleuten vor rücksichtsloser Ausbeutung von Kreatur und Natur sind meist geflissentlich überhört worden, so auch die Prophezeihungen von Klimakrisen und Pandemien - und das seit den 70er-Jahren. Inzwischen gibt es Naturschutzbehörden, -beauftragte und -gesetze, und das Wort Klimaschutz schlummert in allen Akten und geistert gerne in Parteienreden unter „Selbstverständliches“ herum. Doch konkretes Handeln sieht anders aus! Die Pandemie führt uns aktuell vor, dass die Zukunft mit den Mitteln des bisherigen Denksystems gedacht wird, anstatt die ganze Denkordnung infrage zu stellen. Denn die Klima- krise und die Coronakrise sind im Grund dasselbe Problem.

Das Krisen-Lamento überdeckt gerade sämtliche anderen Nachrichten, auch die Hiobs-Botschaft von weiterem Bedarf von 46 Hektar hier und über 1000 Hektar im Stuttgarter Raum. Weil dieser dort immer enger wird, sollen jetzt quasi vor unserer Haustür Gewerbegebiete im großen Stil ausgewiesen werden. Auf unseren Ackerflächen sollen riesige Hallen entstehen, in denen künstliche Intelligenz entwickelt wird, um dereinst den ach so intelligenten Menschen vorzuführen, was jedes kleine Lebewesen weiß: Man sägt nicht den Ast ab, auf dem man sitzt.

Susanne Breckel, Kirchheim