Unzugeordnete Artikel

Guter Rat ist nicht teuer

Zum Artikel „Vernunft oder Gefühlsgedöns“ vom 29. Mai

Wäre ich nicht evangelisch getauft, so würde ich auf Marienwallfahrten mitgehen, obwohl sie nicht in der Bibel stehen.

Wenn Sie über Fußball auf dem Laufenden sein wollen, sind Sie Teckbote-Abonnent. Einmal pro Monat können sie dann Otto Lapps Beziehungs-Ratgeber ganz nebenbei auch morgens per i-phone in der S-Bahn lesen. Heute wird darin das Problem Liebe aus weiblicher Sicht in Verbindung mit einem sachlich formulierten Heiratsantrag schwarz auf weiß dargestellt. Der Mai ist Leben, auch für Fromme, das Gegenteil von Halloween und schwarzgrauer Erklär-Kultur.

Die schönste „Sache“ der Menschenwelt sei Liebe, umträllert es uns in allen Medien. Nachdenkliche Frustrierte fühlen sich aufgefordert, über Bedeutung und Impetus dieses Begriffs zu sinnieren, den es ähnlich in allen Sprachen geben dürfte - vielleicht nur als Sprachproblem und das seit Jahrtausenden. Je mehr Sprache, desto mehr Probleme - ist das Geschäft von Philosophiezweigen, die ihre Spuren in der Psychologie hinterlassen. Unser Nervensystem durchzieht uns bis zu den Zehenspitzen. Die Kommunikation darin und zum Mitmenschen lässt sich in Fülle und Feinheit mit verbalen Begriffen ankratzen bis in gewisse Tiefen. Ist der Mensch ein Gottesgeschöpf mit allen seinen Regungen, wie viele buchstabengestanzte Einhegungen und Einteilungen seiner Gefühlswelten und Zielsetzungen braucht er? Berater, Therapeuten und Rechtskundige schützen uns, ersetzen inzwischen die in 2 500 Sprachen verbreitete Bibel, die nach viel geliebtem ehemaligem Dettinger Pfarrer alle Gesetzbücher ersetzen könnte.

Pfarrer Flattich traf mit seinen Predigten verschiedene Bevölkerungsschichten. Seine Frage „Was ist eine Stieffrau“ beantwortete er selbst. Ich will hier nicht verraten wie.

Karl Dannenhauer, Weilheim