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Hohe Kosten für Ersatzbatterie

Zum Artikel „Prestigeobjekt Ladesäule“ und dem Kommentar „Politik macht den VW“ vom 6.  November

Solange der Strom nicht „grüner“ erzeugt wird als heute, wird das nichts mit den CO2-Zielen. Leider findet sich immer ein Konglomerat an Beteiligten und hauptsächlich Unbeteiligten zusammen, die den Ausbau regenerativer Energien durch Klagewellen verzögern. Sei es auch nur, weil vielleicht der lieb gewordene Ausblick aus dem Badezimmerfenster leidet.

Unabhängig davon ist eine Fixierung auf batterieelektrische Antriebe gefährlich - außer für die Energiekonzerne. Batterien sind zu schwer, die Reichweiten nur auf dem Papier ausreichend, die Ladezeiten zu lang. Supercharger funktionieren nur bei entsprechender Technik im Fahrzeug, also meist ab gut 100 000 Euro aufwärts. „Recycling“ besteht ausnahmslos in thermischer Verwertung, wertvolle Rohstoffe ade. Statt 500 Millionen Euro Steuergelder in Batterieforschung zu stecken, müssten sie in Wasserstoff- und Brennstoffzellenforschung gehen, für hohe Reichweiten und Nutzfahrzeuge sowieso unabdingbar. China macht es vor. Förderung für Batterie- elektrik halbiert, Gelder für Wasserstoff rauf. Wo war gleich nochmal vorne? 500 Millionen sind auch bloß Ackermannsche Peanuts im Vergleich zur geplanten Sanierung der Stuttgarter Oper für das Doppelte.

Nun der rein praktische Aspekt. Steht an jeder Ladesäule, was der Strom kostet? Nein! Kann ich an jeder Ladesäule mit EC-Karte zahlen? Nein! Macht jemand um 23.30 Uhr nach Ladeende die Säule frei? Wohl kaum. Nun die Preisfrage: Was kostet eine Ersatzbatterie für einen elektrisch betriebenen Kleinstwagen? Jetzt bitte ganz stark sein: rund zwei Drittel des Fahrzeug-Neupreises. Oha.

Bodo Lorenz, Schlierbach