Lenninger Tal
​Lenningen baut weitere Ladesäulen auf

E-Mobilität In Brucken, Schlattstall und Schopfloch kann man künftig sein Auto mit Strom versorgen. Angedacht ist auch eine Schnellladestation. Von Anke Kirsammer

Wer in Lenningen mit dem E-Auto unterwegs ist, soll künftig in drei weiteren Ortschaften die Möglichkeit haben, die Batterie aufzuladen. Errichtet werden die Säulen an der Kirchheimer Straße in Brucken, am Parkplatz Etterstraße in Schlattstall und am Rathaus in Schopfloch. Bislang gibt es in Unterlenningen eine Ladesäule. Wie dort werden auch die neuen Standorte mit sogenannten Normalladstationen ausgestattet. Die Installation ist fürs kommende Jahr geplant. Für 2023 visiert der Gemeinderat an, in einem der Ortsteile an zentraler Stelle eine Schnellladestation aufzustellen. 

"Attraktive Förderangebote“

In seiner Haushaltsrede hatte sich Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht für einen Ausbau der Ladesäulen ausgesprochen. „Man darf sich fragen, ob es Aufgabe der öffentlichen Hand ist“, sagte er jetzt im Gemeinderat. Beim Vorantreiben der E-Mobilität sei es aber ähnlich wie bei der Diskussion um Henne und Ei. „Außerdem macht der Staat attraktive Förderangebote.“ Je nach Programm beträgt der Zuschuss bis zu 80 Prozent. Die Kosten, die an der Gemeinde pro Ladesäule hängen bleiben, bewegen sich zwischen 12 000 und knapp 14 000 Euro. Abhängig sind die Beträge vor allem von den Kosten für den Netzanschluss.

 

Solange kann man im ‘Hirsch’ etwas essen und ein Viertele trinken.
Dr. Ulrich Jaudas
Der Gemeinderat freut sich, dass Schlattstall mit einer Ladesäule zum Zug kommt.

 

Die Energie Versorgung Lenningen (EVL), die die Ladesäulen betreibt, hat nicht nur die Beträge ermittelt, sondern auch untersucht, wo sie am besten platziert wären. „Gut ist, wenn wir eine gewisse Besucherfrequenz haben, weil beispielsweise ein Metzger oder Bäcker in der Nähe ist“, erklärte Regina Walter von der EVL. Sinnvoll sei auch, einen Standort auszuwählen, der von einer Durchgangsstraße gut einsehbar ist.  Weitere Vorschläge für den Aufbau von Ladesäulen waren der Parkplatz an der Sulzburghalle in Unterlenningen, der Pouilly-Platz, der Julius-von-Jan-Platz in Oberlenningen, die Parkplätze Schulstraße in Hochwang, Lange Steige in Schlattstall, Lindenstraße und Schillerstraße in Gutenberg sowie ein Standort im Schopflocher Härtwasen bei der Halle. Sie alle kommen zumindest momentan  nicht zum Zug. „Nehmen wir doch einen am südlichsten, einen am nördlichsten Punkt der Gemeinde und einen in der Mitte“, so der Vorschlag von Gemeinderat Karl Boßler, der schließlich zu den drei oben genannten „Gewinnern“ führte. Dr. Ulrich Jaudas freute sich, dass Schlattstall bedacht wird und sprach sich aus naheliegenden Gründen für die Etterstraße aus. „Dann kann man im ‘Hirsch’ etwas essen und ein Viertele trinken und danach ist das Auto aufgeladen.“ Er hatte zunächst angenommen, dass es sich um Schnellladestationen handelt. Michael Schlecht kippte diesbezüglich etwas Wasser in den Wein. Schnellladesäulen würden 50 000 Euro plus x kosten. Davon will die Gemeinde  vorerst absehen.

Durchreisende die Batterie wollen schnell aufladen

Gemeinderat Armin Diez machte jedoch darauf aufmerksam, dass Durchreisende ihr Auto so schnell wie möglich aufladen wollen. Auch Kurt Hiller stieß in dieses Horn. Ulrich Kuhn vermisst eine Bedarfsanalyse, die aufzeigt, was auf Dauer benötigt wird. Seit über einem Jahr Fahrer eines E-Autos, suche er unterwegs Punkte mit einer Ladeleistung von mindestens 100 Kw. Sinnvoll fände er einen Standort an einem Einkaufszentrum, wie es etwa in Unterlenningen im Gebiet „Gänsäcker“ entsteht. „Wir erwarten, dass es dort eine Ladeinfrastruktur für E-Autos und E-Bikes gibt“, so Michael Schlecht. Die für den Bau Verantwortlichen wüssten das bereits. Die Verwaltung prüft nun, was eine Schnellladestation in Oberlenningen, Hochwang, Gutenberg oder Unterlenningen kosten würde. Der Gemeinderat wird dann entscheiden, ob sie 2023 kommt. Für die drei Normalladestationen, die 2022 aufgebaut werden sollen, werden jetzt Förderanträge gestellt.