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Mehr Komasäufer

2010 landeten 214 Jugendliche in der Klinik

Im Landkreis Esslingen steigt die Zahl jugendlicher Komasäufer weiter an. Im Jahr 2010 kamen nach Informationen der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) 214 Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus.

Kreis Esslingen. Laut offiziellen Zahlen des Statistischen Landesamtes stieg die Zahl der Betroffenen im Vergleich zu 2009 um 10,9 Prozent an. „Im Vergleich zum Jahr 2003 sind die alkoholbedingten Klinik-Einlieferungen in der Region sogar um 174,4 Prozent angestiegen“, sagt Joachim Grün von der DAK Esslingen. Die Krankenkasse setzt daher ihre Präventionskampagne „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ mit Unterstützung der Landesregierung in Baden-Württemberg fort.

Auf Landesebene gab es erstmals seit 2003 einen leichten Rückgang der alkoholbedingten Krankenhausaufenthalte. Im Jahr 2010 wurden 3 921 Jungen und Mädchen zwischen 13 und 20 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs in Baden-Württemberg stationär behandelt, was einen Rückgang um 2,7 Prozent bedeutet. „Die jüngsten Zahlen sind noch kein Grund zur Entwarnung“, so Grün. Aufgrund der aktuellen Entwicklung setzt die DAK ihre Präventionskampagne „bunt statt blau“ 2012 fort. Derzeit werden bundesweit 11 000 Schulen angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen, davon 34 Schulen in der Region.

Im Landkreis Esslingen unterstützt weiterhin der CDU-Bundestagsabgeordnete Markus Grübel die Präventionskampagne und hat die Schirmherrschaft auch für 2012 übernommen. Die erfolgreiche Band ­„Luxuslärm“ und die Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmans beteiligen sich erneut an der Kampag­ne gegen den zunehmenden Alkoholmissbrauch von Jugendlichen. Beim DAK-Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ hatten 2011 mehr als 12 000 Schüler mit Kunst und Kreativität ein Zeichen gegen das Komasaufen gesetzt. „Wir werden das Thema erneut gemeinsam mit den Schulen in unserer Region auf den Stundenplan nehmen, um hier eine langfristige Trendwende zu erreichen“, so Joachim Grün.pm