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Nicht mehr nachvollziehbar

Zu den neuen Regelungen für den Trainingsbetrieb im Amateurfußball

Ab einer Inzidenz unter 100 dürfen wir nach sieben Tagen sinkender Zahlen in Zehner-Gruppen kontaktarm trainieren, sofern wir einen tagesaktuellen Schnelltest vorlegen können, genesen oder geimpft sind.

Thema Impfung: Meine Spieler sind alle zwischen 18 und 37 Jahre alt und stehen ganz am Ende der Warteliste zur Impfung. Werden sie dann eventuell im Juli drankommen, vergehen weitere zwei Monate, bis alles im grünen Bereich ist, und weitere zwei Wochen, bis die Impfung als solche anerkannt ist.

Thema Schnelltest: Wie soll das organisiert werden, sich drei- bis viermal tagesaktuell testen zu lassen? Wir trainieren um 19.30 Uhr, viele arbeiten bis 18.30 oder 19 Uhr und können sich somit vor dem Training nicht testen lassen. Es ist logistisch und zeitlich unmöglich.

Und das alles betrifft nur das Thema Training. Spielen ist überhaupt nicht möglich, da bei elf gegen elf alle getestet sein müssen, auch die Schiedsrichter, und damit auch die Gruppengröße von 20 Spielern kontaktarm überschritten wird. Alleine daran ist doch zu erkennen, dass dem Fußball im Amateurbereich sämtliche Perspektiven genommen werden.

Ich wünsche mir eine Erklärung, ab wann wir wieder kicken dürfen. Ab wann kann der Verband planen und uns Perspektiven aufzeigen, wenn unsere Runde planmäßig Ende August starten soll? Jetzt erklärt mir bitte einer, wie das funktionieren soll, da vorher eine mindestens sechswöchige Vorbereitung vonnöten ist.

Fast jede Sportart, die mit wenigen Leuten ausgeübt wird, kann sich eventuell mit Testen behelfen, aber nicht, wenn an einem Fußballspieltag mindestens 30 Personen getestet oder geimpft sein sollen. Es ist für mich nicht mehr nachzuvollziehen.

Stefan Hein, Sportlicher Leiter TSV Oberboihingen