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Richtiges Verhalten bei Wildunfällen

Im Tierfund-Kataster erfasst der Deutsche Jagdverband deutschlandweit tote Wildtiere. Jährlich werden zwischen 200 000 und 250 000 Hirsche, Schweine oder Rehe über- oder angefahren. Die Dunkelziffer liegt vermutlich fünf Mal so hoch.

Tipps der Jäger: Geschwindigkeit verringern: Wer mit Tempo 80 statt 100 fährt, verringert seinen Bremsweg um 35 Meter. Die können entscheidend sein. Taucht ein Tier am Straßenrand auf, abblenden und möglichst hupen. Außerdem das Lenkrad festhalten und eine Vollbremsung machen: Ein kontrollierter Zusammenstoß ist besser als ein unkontrolliertes Ausweichmanöver.

Wenn ein Wildunfall passiert ist: Die Unfallstelle absichern. Dazu Warnblinklicht am Auto einschalten und das Warndreieck aufstellen. Totes Wild von der Fahrbahn räumen, um Folgeunfälle zu verhindern. Aber Achtung: Verletzte Tiere sollten nicht angefasst werden, denn es besteht Verletzungsgefahr. Zudem sollte die Polizei benachrichtigt werden, auch wenn das Tier vermeintlich unverletzt geflüchtet ist. Ferner gilt: Von der Polizei oder dem Jäger eine Wildunfallbescheinigung ausstellen lassen.

Die Jäger wissen: Bei 80 Prozent aller Wildunfälle kollidiert das Auto mit einem Reh, bei zehn Prozent mit einem Wildschwein. Besonders in der Dämmerung und nachts müssen Autofahrer mit Wildwechsel rechnen: Statistisch gesehen passieren die meisten Wildunfälle zwischen 5 und 8 Uhr sowie zwischen 17 Uhr und Mitternacht. Übers Jahr verteilt sind April und Mai sowie Oktober und November die Monate mit den meisten Wild-Zusammenstößen. Vorsicht ist aber das ganze Jahr über geboten, insbesondere auf Landstraßen, die entlang unübersichtlicher Wald- oder Feldkanten verlaufen oder direkt durch den Wald. Weitere Informationen zu dem Thema gibt es im Internet unter www.tierfund-kataster.de. ih