Neidlingen.„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder . . .“ – Dieses Zitat von Johann Gottfried Seume ist der Festschrift des Liederkranzes Neidlingen vorangestellt. Unter diesem Motto schien auch das Freundschaftssingen gestanden zu haben, das der Liederkranz zum Auftakt des Jubiläumsjahres in der Neidlinger Reußensteinhalle veranstaltet hat. 15 befreundete Chöre mit 18 Chorgruppen aus nah und fern waren dazu eingeladen gewesen. Es kamen nicht nur 430 Sängerinnen und Sänger, sondern auch zahlreiche Fans und Zuhörer, die sich gerne beim Liederkranz niederließen.
Den ganzen Sonntag über war die frühlingshaft geschmückte Halle voll besetzt. Die Besucher genossen nicht nur die musikalischen Darbietungen, sondern auch das reichhaltige kulinarische Angebot. Den Anfang des Tages machte zunächst die Kirche. Pfarrerin Ute Stolz feierte einen gemeinsamen Gottesdienst der beiden Kirchengemeinden Neidlingen und Hepsisau in der Reußensteinhalle, und deshalb gestaltete der Männerchor Hepsisau den Gottesdienst musikalisch mit. Auch wurde bei diesem Gottesdienst Vikarin Hanni Müller verabschiedet.
Mit leichter Verspätung konnte dann das Freundschaftssingen beginnen. Die Chorleiterin des gemischten Chors Neidlingen, Elisabeth Friedl, stellte den organisatorischen Ablauf vor. Die eingeladenen Chöre hatten jeweils rund 15 Minuten Zeit, um sich vorzustellen und Lieder aus ihrem Repertoire zum Besten zu geben. Zur Mittags- und Kaffeezeit gab es eine etwas größere Pause, um sich zu stärken und sich auszutauschen.
Der gemischte Chor aus Schlierbach eröffnete das Freundschaftssingen, gefolgt vom Männerchor Hepsisau und dem Frauenchor „Salto Vocale“ aus Weilheim. Die Liederlust Ohmden beschloss den Vormittag mit ihrem gemischten Chor und ihrem Chor „Männersache“.
Nach der Mittagspause nahm der Männerchor aus Wiesensteig auf der Bühne Aufstellung, bevor sich danach ein besonderer Chor bereit machte: Der Kirchenchor aus Schwörzkirch im Alb-Donau-Kreis – Elisabeth Friedls Heimatgemeinde – folgte der Einladung aus Neidlingen gerne und hatte sogar eine einstündige Busfahrt für die Anreise in Kauf genommen. Das Publikum konnte sich davon überzeugen, dass ein Kirchenchor auch „weltliche“ Musik mit im Repertoire hat, wie zum Beispiel das „Ständchen“ von den Wise Guys. Der Chor, bestehend aus Sängern und Sängerinnen zwischen zehn und 85 Jahren, begeisterte die Zuhörer.
Es folgte dann der „Heidegrabenchor“ unter der Leitung von Elisabeth Friedl – ein Männerchor, der nur von „Herbst bis Mistklopfa“, also von Oktober bis April, ein Mal im Monat aus Spaß an der Freude singt. Die Sänger kommen aus der Region des Heidegrabens.
Das folgende Programm gestalteten der gemischte Chor und Jugendchor aus Holzmaden, der Verein Frohsinn Böhringen beteiligte sich mit einem Jugendchor ohne Namen
Das Publikum mit viel Leidenschaft begeistert
und seinem Männerchor. Es folgten aus Schopfloch der gemischte Chor und der Jugendchor „Albcapella“ sowie der Männerchor Dettingen/Bissingen.
Zum Abschluss eines sehr gelungenen Tages waren noch die Chöre aus Zell und Jesingen zu hören. Die beiden Chöre werden von Gabriele Grabinger geleitet, und das war für die Sängerinnen von „anima musica“ aus Neidlingen noch einmal eine kleine Besonderheit: Sie konnten dabei ihre Chorleiterin in Aktion erleben, ohne selber auf der Bühne zu stehen.
Gabriele Grabinger riss das Publikum dann noch einmal mit, indem sie nach dem Auftritt des Männerchors aus Jesingen alle anwesenden Männer einlud, gemeinsam noch ein paar bekannte Männerchorlieder zu singen. Dieser Aufforderung kamen die Herren sehr gerne nach. Die Bühne war fast zu klein, aber mit viel Leidenschaft begeisterten sie das Publikum.
Zum Schluss bedankten sich die Vorsitzenden Else Dell-Antonio, Anne Glanz und Brigitte Hepperle bei Elisabeth Friedl, der treibenden Kraft bei der Organisation des Freundschaftssingens.bj