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„Die Grünen stehen vor Problemen“

Nach 58 Jahren CDU-Herrschaft hat Grün-Rot in Baden-Würt­temberg einen historischen Machtwechsel geschafft. Der Teckbote hat in der Fußgängerzone Stimmen eingefangen.

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 Kirchheim. „Ich habe gehofft, dass der Wechsel kommt, aber sicher war ich mir nicht“, sagt Hartmut Kieninger aus Kirchheim. Der 57- Jährige verbrachte den Wahlabend in der Kirchheimer Stiftsscheuer, in der Andreas Schwarz, Grünen-Kandidat im Wahlkreis Kirchheim, seinen Einzug in den Landtag feierte. „Die Stimmung war toll“, erzählt Hartmut Kieninger, der im grün-roten Landtagswahl-Triumph eine „große Chance für Baden-Württemberg“ sieht. Dennoch ist der Kirchheimer davon überzeugt, dass die neue Regierung mit einigen Hürden konfrontiert werde, die es zu überwinden gelte. „Es beginnt mit Stuttgart 21. Das wird sicherlich nicht leicht.“

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Dr. Eugen Schweizer aus Kirchheim sieht das genauso: „Die Grünen stehen vor großen Problemen. Die Bahn wird bei Stuttgart 21 nicht auf ihr Baurecht verzichten“, gibt der 72-Jährige zu bedenken, der im Übrigen nicht glücklich über den Wechsel in der Landesregierung ist. „Ich hätte mir einen dynamischeren, jüngeren Ministerpräsidenten gewünscht.“ Ausschlaggebend für die Wechselstimmung im Ländle sei „die unkluge Äußerung“ von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle vor einer Runde führender Wirtschaftsvertreter gewesen. Dort erklärte er, dass der Grund für den Sinneswandel der Regierung in der Atompolitik die bevorstehenden Wahlen gewesen seien.

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„Ein bisschen skeptisch“ blickt Theresia Raichle aus Kirchheim der neuen Landesregierung entgegen. „Ich hoffe, dass das Ganze nicht in die Binsen geht“, überlegt die 64-Jährige, die den künftigen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann aber sympathisch findet. „Ihm trau‘ ich schon was zu.“

Restlos begeistert vom Wahlausgang ist – logischerweise – Annemarie Fackelmann aus Kirchheim. „Das Ergebnis ist super“, findet die Lebensgefährtin von Andreas Schwarz. Die Kirchheimerin, die in der Stiftsscheuer den Wahlkrimi verfolgte, hatte zwar einen Wechsel herbeigesehnt. Als dann aber die erste Hochrechnung über den Bildschirm flimmerte, war sie dennoch überrascht – und glücklich zugleich.