Bissingen. Wenn das mal keine guten Aussichten sind: Laut meteorologischer Sieben-Tage-Vorschau erwarten Teilnehmer und Zuschauer der Bissinger Meile am Fronleichnamstag angenehme 20 Grad mit geringem Regenrisiko – einem regen Zuspruch bei der 17. Auflage des Bergzeitfahrens am Dachsbühl dürfte also nichts im Wege stehen, die Verantwortlichen rechnen wie in den vergangenen Jahren mit über 200 Wagemutigen, die sich die 1,514 Kilometer lange Strecke per Velo hinaufquälen wollen.
Ob ambitionierter Zeitenjäger oder purer Spaßfahrer: auf ihre Kosten sind bei der „Meile“ noch immer alle gekommen, was auch an der familiären Atmosphäre lag, die die veranstaltende Alpin- und Radsportabteilung des TV Bissingen seit der Premierenveranstaltung anno xx versprüht. Im Festzelt ist nach getaner Schweißarbeit jeder willkommen, egal, ob er mit Carbonflitzer, Tandem oder Einrad die Strecke bewältigt hat.
Sportlich reizvoll ist die Bissinger Meile nicht nur wegen ihrer maximal 6,6 Prozent Steigung und den insgesamt 76 zu überwindenden Höhenmetern. Wo sonst treffen sich die Asse der Amateurradszene derart geballt auf einem Haufen, um zu fachsimpeln, die Form zu testen oder ganz einfach den schnellsten Meile-Pedaleur zu küren?
Einer der Topfavoriten ist dabei der Sieger der beiden vergangenen Jahre, Philipp Daum aus Wendlingen. Im Mario-Cipollini-Gedächtnisrennanzug hatte der 25-Jährige auf seinem Eingangrad (Fixie) der Konkurrenz 2012 und 2013 keine Chance gelassen. Vergangenes Jahr war er in 2.50,50 Minuten nur knapp am Uralt-Streckenrekord des Notzingers Sven Mößmer aus dem Jahr 2006 (2.46,64) vorbeigeschrammt.
Kandidaten, die mit dem gelernten Zweiradmechaniker um den Sieg kämpfen können, gibt es mit Nachwuchsnationalfahrer Jannik Steimle oder Meile-Mehrfachsieger Andi Miller eigentlich genug. Die beiden Weilheimer haben ihr Kommen bereits angekündigt – was soll man als Biker bei 20 Grad an Fronleichnam auch sonst tun?