Kirchheim

Ötlingen und Lindorf waren stundenlang ohne Wasser

Bauarbeiten Ein Bagger hat in der Stuttgarter Straße einen folgenreichen Rohrbruch verursacht.

In der Stuttgarter Straße wird gebaut. Dadurch kam es versehentlich zum Wasserrohrbruch.      Foto: Markus Brändli

Kirchheim. Bis zu sieben Stunden sind manche Kirchheimer am Donnerstagnachmittag auf dem Trockenen gesessen: Wegen eines Rohrbruchs gab es kein Leitungswasser mehr. Betroffen waren die Stadtteile Ötlingen und Lindorf sowie Gebäude nördlich der Stuttgarter Straße. Gegen 14 Uhr war das Wasser abgestellt. Ötlingen ging bis 18.30 Uhr wieder ans Netz, Lindorf bis 21 Uhr, wie Wolfgang Doster berichtet, der stellvertretende Technische Betriebsleiter der Stadtwerke: „Ab 21 Uhr dürfte es keine Einschränkungen mehr gegeben haben.“

Der Grund für den Rohrbruch war von Anfang an klar: „Es gibt gerade Bauarbeiten auf Höhe des Lidl in der Stuttgarter Straße. Da werden Gasleitungen verlegt. Wir nutzen das, um Wasserleitungen auszutauschen. Am Donnerstag hat der Bagger versehentlich die Hauptleitung beschädigt.“ Die Folge: Am Leck der Hauptleitung schoss das Wasser mit 45 Litern pro Sekunde aus dem Rohr.

Die Leitung musste also abgestellt werden. Reparieren ließ sie sich nicht ganz so einfach, geschweige denn schnell. Das wäre auch kaum sinnvoll, weil das Rohr ohnehin demnächst getauscht wird. Also lösten die Stadtwerke das Problem durch „Umschiebern“: Schieber wurden umgestellt, sodass die betroffenen Gebiete vorübergehend ihr Wasser aus anderen Hochbehältern erhalten. Das geht aber nicht so leicht, wie es sich anhört. Es nimmt entsprechend viel Zeit in Anspruch.

Verständnis für die Anwohner

Wolfgang Doster hat großes Verständnis für die Anwohner, die stundenlang ohne Wasser auskommen mussten: „Das ist alles andere als einfach. Da herrscht eine große Unklarheit, was überhaupt passiert ist und wie lange es dauert. Man hat ja normalerweise auch keine Wasservorräte zuhause.“ Letzteres wäre nur dann möglich gewesen, wenn die Stadtwerke die Hauptleitung planmäßig abgestellt und die Anwohner rechtzeitig vorgewarnt hätten.

So aber kam alles ungeplant. „Glück im Unglück“ hatten die Stadtwerke nach Aussage von Wolfgang Doster aber, weil sie bereits Vorarbeit geleistet hatten: „Wir hatten tatsächlich wegen der Bauarbeiten schon damit begonnen, gewisse Teile umzuschiebern. Sonst wäre auch das Krankenhaus betroffen gewesen.“

Das „Umschiebern“ muss man sich vorstellen wie eine Umleitung im Straßenverkehr: Eine gewisse Strecke ist vorübergehend stillgelegt und muss „umfahren“ werden. Das wird jetzt vorerst so bleiben, bis die Rohre wie geplant ausgetauscht sind.

Am Freitag waren die Stadtwerke unter anderem damit beschäftigt, die Leitungen durchzuspülen: „Wenn das Wasser abgestellt war, kann es danach kurzzeitig zu Verfärbungen kommen. Anfangs ist vielleicht auch noch Luft in der Leitung.“ Deshalb wurden die Anwohner gebeten, ihren Wasserhahn so lange laufen zu lassen, bis die Verfärbungen nicht mehr auftreten.    Andreas Volz