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Das Küken greift nach WM-Gold

Handball Tamara Andreas vom TSV Wolfschlugen kämpft mit der deutschen U17-Nationalmannschaft in Polen um den Titel.

Wolfschlugen. Pläne für die Sommerferien hatte Tamara Andreas zum Glück noch nicht. Ohnehin wären diese über den Haufen geschmissen worden: Seit gestern ist die 16-jährige Handballerin des Baden-Württemberg-Oberligisten TSV Wolfschlugen mit der Jugendnationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften im polnischen Kielce. Wenn es optimal läuft, wird die Kreisläuferin bis zum Finale am 19. August in Polen ihre Ferien als Nationalspielerin verbringen.

In der Jugendnationalmannschaft ist sie die Zweitjüngste. „Die Kükenrolle bin ich gewohnt.“ Seit der vergangenen Saison spielt das Eigengewächs des TSV Wolfschlugen im Team des Baden-Württemberg-Oberligisten und ist dort die Jüngste. „Über Einsatzzeiten kann ich mich nicht beschweren“, sagt sie. „Mein Trainer sagt, dass ich ein wichtiger Teil der Mannschaft bin.“ Dieser bestätigt das: „Tamara hat sich diese WM verdient, sie hat sich den Platz im Kader erarbeitet. Das ist höchstes Niveau und ich gönne es ihr“, sagt Rouven Korreik. „Tamara ist jemand, der sehr fleißig und teamfähig ist. So hat sie sich auch mit viel Engagement ihre Sporen im Erwachsenenbereich verdient.“

Die Wolfschlugener BWOL-Frauen beendeten die vergangene Spielzeit als Tabellendritte, punktgleich (37:15) mit dem Tabellenzweiten TG 88 Pforzheim. In der Heimtabelle sind die Wolfschlugenerinnen Erste. Andreas besitzt zudem ein Zweitspielrecht beim A-Jugend-Bundesligisten des TV Nellingen und geht dort nun ebenfalls in ihre zweite Saison.

Bundesliga als Wunschtraum

Wolfschlugen aber ist ihre Heimat: Mit acht Jahren fing Tamara Andreas mit dem Handball an, eine Freundin schleppte sie mit zum Training. „Irgendwann hat mich ein Trainer an den Kreis gestellt und das passte“, erzählt sie. „Ich kann mich körperlich gut durchsetzen und auch meine Größe von 1,78 Metern ist von Vorteil. Aus dem Rückraum zu werfen, liegt mir nicht so.“ Ihr Traum ist es, es einmal in eine Bundesliga-Mannschaft zu schaffen.

Der erste Schritt in diese Richtung ist getan. Als Spielerin im württembergischen Auswahlkader wurde Andreas beim Länderpokal im Januar gesichtet. Nach drei Lehrgängen war ihr der Platz im Nationalteam sicher. Die deutschen Handballerinnen sind amtierender U17-Europameister, nun peilen sie bei der WM in Polen den Titel an.Karla Schairer