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Älter, besser, Kronhardt

Nachgefragt Er ist gemeinsam mit Tim Koch der dienstälteste Spieler und der Senior im Team. Er ist als Basketballer neben Familie und Beruf nur noch Teilzeit-Profi. Was viel wichtiger ist: Andreas Kronhardt ist für die Knights wertvoller denn je. Wie man mit reduziertem Trainingspensum Woche für Woche Topleis­tungen bringt, wollten wir vom 30-jährigen Center wissen.

Andi, Glückwunsch zu einer starken Partie gegen Tübingen. Man hat den Eindruck, je weniger Andreas Kronhardt trainiert, des­to besser wird er. Stimmt das?
Nicht ganz. Das ist schon noch harte Arbeit. Ich spiele allerdings seit 14 Jahren Basketball, kenne die Pro A ganz gut und habe dadurch einiges an Erfahrung, die mir nützt. Was aber entscheidend ist: Ich bin ein glücklicher Mensch. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit, ich bin seit drei Monaten Vater und ich habe eine tolle Frau. Das alles scheint mir gut zu tun.

Kraft und Kondition lassen sich durch Erfahrung und Zufriedenheit aber nicht einfach ersetzen.
Ich hole mir meine Kondition durchs tägliche Training am Abend mit der Mannschaft. Die Krafteinheiten tagsüber fehlen mir zwar. Dafür bin ich abends früher da und hole das alleine nach.

Was ist im Dezember passiert, als es plötzlich lief? Die Mannschaft erscheint seitdem wie verwandelt.
Einige in der Mannschaft haben ihre Sicherheit wiedergefunden und bringen konstante Leistungen. Das ist, denke ich, das Entscheidende. Wir treten freier und selbstbewusster auf.

Ihr Arbeitgeber, die Kreisbau, ist gleichzeitig Hauptsponsor der Knights. Wird da ein Auge zugedrückt, wenn wie morgen an einem Wochentag gespielt wird?
Für mich ist das ein regulärer Urlaubstag. Ich will hier keine Extrawurst.

Sie haben vergangene Saison schon ans Aufhören gedacht. Sehen wir Andi Kronhardt im Herbst wieder?
Januar und Februar sind keine guten Monate, um wichtige Entscheidungen zu treffen. Man bekommt wenig Tageslicht, wir haben viele Spiele. Entscheidungen treffe ich grundsätzlich im Frühjahr. Nach der Saison werden wir uns zusammensetzen und überlegen, was das Beste für alle ist.

Würden Sie sich eine weitere Saison unter den gegebenen Bedingungen zutrauen?
Das hängt auch davon ab, ob ich jemanden sehe, der mir den Rang abläuft. Entscheidend ist ganz einfach die Frage, ob ich noch mithalten kann. Bernd Köble