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Ärzte leiden unter Praxisschließung

Zum Artikel „Patienten erhalten Post mit Nebenwirkungen“ vom 14. Februar

Wieso die zwei Damen in einer bis zu diesem Zeitpunkt gut funktionierende Praxis ein solches Chaos zulassen konnten, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. In einer vergleichbaren Situation hätte ich meine Praxis zunächst einmal für ein paar Wochen geschlossen und versucht, mich zu reorganisieren. Ganz sicher hätte ich dann aber eine beabsichtigte Schließung lange zuvor angekündigt und auch in die Zeitung gesetzt. Dem war leider nicht so - stattdessen hing dort ein lumpiger Zettel an verschlossenen Türen ohne weitere Angaben, wie eine weitere Kontaktaufnahme funktionieren könnte. Eine Telefonnummer oder eine Kontaktadresse wäre da schon hilfreich gewesen.

Sowohl meine eigene Praxis als auch viele mir bekannte Ärzte leiden noch heute unter den Umständen, wie diese Praxisschließung ablief. Die zuvor in Kirchheim ebenfalls ihre Praxis schließenden Kollegen hatten diesen wichtigen Punkt mit den Patientenakten zumindest deutlich professioneller abgewickelt, wofür ihnen sowohl Patienten als auch Kollegen dankbar sind. Allerdings hat dieser Artikel über „Nebenwirkungen“ auch etwas Positives für mich gehabt. Bislang gab ich bei einem Arztwechsel die kopierten Unterlagen ohne Berechnung heraus. Nunmehr sehe ich aber doch Licht am Ende des Tunnels und die schon als unfinanzierbar abgehakte Chance sich eröffnen, über entsprechende Rechnungsstellungen doch noch zu (m)einer Traumvilla im Tessin zu kommen.

Claus-Peter Herzberg, Kirchheim