Stadt und Kreis zeichnen elf Firmen für ihr Umweltengagement aus
Ökologie lohnt sich

Wer Ressourcen schont, spart Geld. So lässt sich der Grundsatz des Projekts Ökoprofit zusammenfassen, in dessen Rahmen Unternehmen aus Esslingen und dem Landkreis seit zwölf Jahren Umweltschutz im Betrieb umsetzen. Im Alten Rathaus wurden nun elf Firmen ausgezeichnet, die kontinuierlich daran arbeiten, Energie, ­Abfall oder Wasser zu sparen.

Kreis Esslingen. Begleitet von Experten haben Projektgruppen der beteiligten Firmen die innerbetrieblichen Abläufe untersucht und Maßnahmen entwickelt, wie Wasser, Strom oder Diesel eingespart werden könnte. Ziel ist, dass sich die neuen Maßnahmen möglichst schnell rechnen. Dabei werden die Unternehmen von der Umweltberatungsfirma Arqum unterstützt, die den Gedankenaustausch unterei­nander organisiert, Seminare anbietet oder über neue rechtliche Rahmenbedingungen aufklärt.

„Gerade der Erfahrungsaustausch war und ist für uns wichtig“, zieht Werner Friedl eine erste Bilanz. Er ist der Umweltbeauftragte der Firma Ringhoffer Verzahnungstechnik in Kohlberg. Das 180-Mann-Unternehmen ist neu bei Ökoprofit, hat ein Einsteigerjahr und nun das erste Jahr im Ökoprofit-Club hinter sich. „Wir haben die Neonröhren in unseren Hallen gegen LED-Röhren ausgetauscht“, gibt Friedl ein Beispiel für erste konkrete Ergebnisse. „Das hat sich binnen zweier Jahre amortisiert.“ 10 000 Euro Stromkosten spare die Firma durch den Austausch. Aktuell überlege man, was für ein Heizsystem für die neue zweite Werkhalle sinnvoll wäre. Friedl: „Da ist der Austausch über den Ökoprofit-Club sehr hilfreich.“

Kreisweit gibt es derzeit 74 Ökoprofit-Betriebe. Durch ihre Umweltschutz-Maßnahmen sparen sie nach Angaben der Stadt jährlich zwei Millionen Euro. Für Oberbürgermeister Jürgen Zieger zeigt Ökoprofit somit, dass mit Umweltschutz und Ressourceneinsparung Geld verdient werden kann. Angesichts des Esslinger Klimaziels, 25 Prozent CO2 bis 2020 einzusparen, sei das Engagement von Unternehmen besonders wichtig.

Matthias Berg, der als Erster Landesbeamter Landrat Heinz Eininger vertrat, lobte die Ökoprofit-Firmen, weil sie Antworten auf neue Rahmenbedingungen fänden, statt Ausreden zu suchen, warum man sich nicht um Umweltschutz kümmern könne. Berg: „Sie wandeln ein Problem zu einem Wettbewerbsvorteil um. Das ist beispielgebend und ich bin sicher, das löst einen Sog aus. Vor Ökoprofit ist bald keiner mehr sicher.“