Für die Zweitklässler der Grundschule Bissingen gibt‘s „Frühstück im Klassenzimmer“
Ömer mag Bananenscheiben im Müsli

Unter 250 Grundschulklassen im Land, die sich für die Aktion „Frühstück im Klassenzimmer“ beworben haben, sind 76 dafür ausgewählt worden, darunter die Grundschule Bissingen.

Bissingen. Auf der Theke der Schulküche laden Schälchen mit Erdbeeren, Stachelbeeren, weiße und rote Johannisbeeren, Himbeeren und Blaubeeren, Bananenscheiben, getrocknete Aprikosen und Pflaumen, Rosinen, Mandeln und Haselnüsse, Haferflocken und knusprige Haferfleks zum Frühstück ein. Aufgeregt stehen die Zweitklässler in Schlange vor der Theke. Linda, 8, löffelt eine Himbeere, weiße Johannisbeeren, Rosinen und Haferfleks in ihr Glasschüsselchen und lässt sich von Klassenlehrerin Inge Schöne über Früchte und Körner Milch gießen. Auch Lindas Tischnachbarin Esra, 9, hat aus dem reichhaltigen Angebot Rosinen, Himbeere, Johannisbeeren, Haferflocken und Haferfleks ausgewählt und nimmt ebenfalls Milch dazu. Ömer, 8, vervollständigt den Inhalt seines Schüsselchens mit Bananenscheiben und Yoghurt. Und während Max, 8, das leere Haferfleksschälchen auf der Theke nachfüllt, klappern die Löffelchen in 22 Schüsselchen auf den acht zu einer großen Frühstückstafel zusammengestellten Schultischen.

Dass es den Mädchen und Buben schmeckt, ist offensichtlich, weil hörbar. Bereits in der ersten Klasse besprach Inge Schöne das Thema „Gesundes Pausenvesper“. In der zweiten Klasse folgte im Fach „Mensch-Natur-Kultur“, der früheren Heimatkunde, die Aktion „Gesundes Frühstück“. Die Kinder brachten dazu das Obst von zu Hause mit und die getrockneten Pflaumen und Aprikosen, Mandeln, Haselnüsse und die Flocken stiftet die landesweite „Schulaktion Gesunde Pause“, über die jährlich 20 000 Kinder an 200 Grundschulen gesunde Lebensmittel und Ernährungstipps in blauen Frühstücksboxen erhalten.

„Das gemeinsame Frühstück ist in vielen Familien leider oft nicht die Regel“, erklärt Ernährungsexpertin Susanne Erb-Weber den Hintergrund der Aktion. Im Klassenverband lernen die Kinder, was es heißt, gemeinsam zu frühstücken, und zwar, gesund zu frühstücken. „Das kommt bei den Kindern sehr gut an“, weiß Klassenlehrerin Schöne aus Erfahrung, „und bei den allermeisten Eltern auch.“ Vor allem beobachtet die Lehrerin, dass die Buben und Mädchen fast täglich Obst in die Schule mitbringen. Die Unterrichtseinheit wirkt nach. Deshalb darf auch bei der kleinen Klassenfeier eines Kindergeburtstags der Obstteller mit leckeren Früchten und Studentenfutter nicht fehlen. „Der geht weg, wie nichts“, lacht Inge Schöne. Esra füllt derweil bereits zum dritten Mal ihr Schüsselchen und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler haben ebenfalls die Theke im Blick. So gestärkt, kann der Sportunterricht ruhig kommen.