Kirchheim. Der TSV Ötlingen macht Nägel mit Köpfen: Nachdem der Ausrichter des diesjährigen Teckbotenpokals bislang vergeblich auf ein offizielles Signal in Sachen Verbot gewartet hatte, haben die Verantwortlichen das achttägige Fußballturnier vom 26. Juli bis 2. August nun selbst abgesagt: Am Montagabend waren die beiden Vereinsvorsitzenden Helmut Blasi und Helga Spieth gemeinsam mit Fußballabteilungsleiter Roland Süss und Turnierorganisator Hans Georg Rietheimer zu dem Entschluss gekommen, die Reißleine zu ziehen. „Selbst wenn man es uns unter Auflagen erlauben würde, hätte das keinen Sinn gemacht“, betont Rietheimer.
Ob und wie die 58. Auflage hätte stattfinden können, war bis zuletzt unklar, da immer noch keine konkrete Definition von Großveranstaltungen vorliegt, die bis 31. August verboten sind. „Solange das Land das nicht genauer vorgibt, hängen wir in der Schwebe“, sagt Robert Berndt, Sprecher der Stadt Kirchheim, die als Besitzer der Sportanlage im Rübholz über ein Verbot entscheiden könnte - sofern sie entsprechende Verordnungen aus Stuttgart bekommt.
Da dies allerdings (noch) nicht geschehen ist, haben die TSVÖ-Verantwortlichen mit ihrer Absage Fakten geschaffen: Zum dritten Mal nach 1974, als wegen der WM in Deutschland kein Turnier stattfand, und 1978, als sich kein Ausrichter hatte finden lassen, fällt der Teckbotenpokal aus. In Röhre müssen die Ötlinger deswegen jedoch nicht gucken: Wie bereits berichtet, haben sich die Ausrichtervereine der kommenden Turniere bereit erklärt, jeweils ein Jahr nach hinten zu rutschen, damit der TSVÖ 2021 als Ausrichter zum Zuge kommt. „Über diese Solidarität sind wir sehr dankbar“, sagt Hans Georg Rietheimer. Peter Eidemüller