Kreis Esslingen. Was haben Volkssänger Andreas Gabalier, Schauspielerin Julia Roberts und Spaniens neue Königin Letizia gemeinsam? Sie alle haben einen nahestehenden Menschen durch Suizid verloren. Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland etwa 10 000 Menschen durch eigene Hand das Leben, mehr Menschen, als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen. Im Landkreis haben sich 2013 55 Menschen selbst getötet. Zum Vergleich: Im selben Zeittraum kamen dort acht Menschen durch Verkehrsunfälle ums Leben.
Das Thema Suizid werde von den meisten Menschen weitgehend verdrängt, so der Arbeitskreis Leben (AKL) in einer Pressemitteilung. Um die Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam zu machen, findet alljährlich am 10. September der Welttag der Suizidprävention statt.
„Darüber reden kann Leben retten“, weiß der Arbeitskreis Leben, der Menschen in Lebenskrisen und bei Selbsttötungsgefahr berät und begleitet. Wer sich suizidgefährdet fühle oder davon spreche, lebensmüde zu sein, müsse immer ernst genommen werden. 80 Prozent aller Suizide würden vorher angekündigt. Eine suizidale Krise sei nicht nur eine tödliche Bedrohung, sondern auch eine Lebenschance. Für die Betroffenen gehe es darum, Ruhe und Entlastung zu finden, neue Kräfte zu sammeln und den oftmals verloren gegangenen Selbstwert wieder aufzurichten.
Der Arbeitskreis Leben Nürtingen-Kirchheim informiert am Mittwoch, 10. September, zwischen 11 und 15 Uhr am Infostand in der Fußgängerzone in Nürtingen vor der Volksbank über seine Arbeit als Beratungsstelle. Die Beratungsstellen in Nürtingen und Kirchheim sind erreichbar unter den Telefonnummern 0 70 22/1 92 98 sowie 0 70 21/7 50 02, per E-Mail an akl-nuertingen@ak-leben.de und akl-kirchheim@ak-leben.de. Hilfe im Internet bekommen junge Menschen von jungen Menschen unter www.youth-life-line.de. Weitere Informationen rund um das Thema gibt es unter www.ak-leben.de.pm