Kirchheim. Der Tag der Deutschen Einheit - für die Fußballer des Tabellenelften TV Unterlenningen ein Familientag. Möglich machte das Relaxen die auf 1. November verlegte Partie gegen den TV Bempflingen. Folglich ausgeruhter als die Konkurrenz folgt morgen ein Kurztrip nach Tischardt. Doch mit einem herbstlichen Spaziergang beim brutal gebeutelten Aufsteiger rechnet TVU-Abteilungsleiter Marc Schmohl nicht. „Um Gottes Willen, wir werden einen Teufel tun und Tischardt unterschätzen“, kündigt der Funktionär vor dem Auftritt beim Null-Punkte-Team und Liga-Schlusslicht an.
Dabei ist die Bilanz des kommenden Kontrahenten auch in Sachen Gegentore erschreckend. Mit aktuell 53 Treffern in acht Partien haben die Tischardter mehr als viermal so viele Tore kassiert wie der TVU. Wenig schmeichelhaft auch, was der Co-Trainer des TSV Neckartailfingen II nach dem Match gegen Tischardt (4:1) am vergangenen Mittwoch sagte. „Wer gegen den TVT in dieser Verfassung nicht gewinnt, gewinnt kein Spiel mehr in dieser Saison“, urteilte Mario D‘Andrea.
Worte, die Marc Schmohl mit Vorsicht genießt. „Überheblichkeit können und dürfen wir uns nicht erlauben“, warnt der Unterlenninger, zumal einige der Partien mit TVT-Beteiligung „phasenweise ausgeglichen“ gewesen seien. Mit Steffen Wollner und Daniel Deuschle fehlen dem TVU zwei Kurzurlauber, Adrian Maidl ist aus dem Urlaub zurückgekehrt.
Nachbarn duellieren sich
Während sich die Unterlenninger (zehn Zähler) per Sieg aus der unteren Liga-Region entfernen könnten, ist der Weg für den TSV Jesingen mit aktuell nur sechs Punkten deutlich weiter - zumal morgen der SV Nabern anrückt. Immerhin kassierten die Jesinger beim 0:2 auf dem Nürtinger Waldheim neben einem Nackenschlag auch Komplimente. „Wir hatten gegen diesen aggressiven Gegner wirklich Schwierigkeiten, Torchancen herauszuspielen“, erinnert sich Armin Rieger, Pressewart von Primus Nürtingen.
Diese Leidenschaft seines Teams will Jesingens Trainer Danell Stumpe auch gegen die Naberner sehen. Allerdings kommen die Kicker vom Oberen Wasen mit dem Hochgefühl eines 2:0 gegen Schlaitdorf in die Lehenäcker. Die Art und Weise, wie der SVN dabei punktete, sorgte unter anderem beim Sportlichen Leiter für Freude. „Es war unsere beste Leistung in dieser Saison“, sagt Axel Maier. 13 Punkte weist die Naberner Bilanz auf, drei weitere würden das Wohlbefinden weiter steigern.
TSVÖ kann nur überraschen
Mit dem TSV Ötlingen und dem AC Catania Kirchheim kleben zwei Teckteams aktuell auf einem direkten Abstiegsplatz. Wobei die Ötlinger im Vergleich zum Stadtrivalen mit sechs Punkten besser dran sind. „Nach dem Rückstand hätte von meiner Mannschaft mehr kommen müssen“, hadert Ötlingens Trainer im Rückblick auf die 0:1-Niederlage gegen Mitaufsteiger TB Neckarhausen - zumal morgen die Sportvereinigung 05 Nürtingen anrückt. Deren Empfehlung: 22 von 24 möglichen Zählern. Ein Remis wäre unter diesen Umständen bereits ein großer Erfolg für den Neuling TSVÖ.
Der AC Catania gastiert derweil beim zuletzt spielfreien TV Bempflingen. Null Punkte und 2:42 Tore bieten aus Kirchheimer Sicht wenig Anlass, allzu optimistisch in den Süden des Fußball-Bezirks zu fahren. Reimund Elbe