Rainer Bauer ist seit 20 Jahren Stadtrat in Weilheim – Drei ausscheidende Räte wurden verabschiedet
Überzeugungstäter mit Rückgrat

Aus der Kommunalwahl im Mai ist er zum wiederholten Mal als Stimmenkönig hervorgegangen. Verwaltung und Ratskollegen schätzen ihn als Menschen, der klar Position bezieht und das große Ganze im Blick hat. Jetzt ist Rainer Bauer für seine 20-jährige Mitgliedschaft im Weilheimer Gemeinderat geehrt worden. Drei weitere Räte ­wurden verabschiedet.

Weilheim. „Sie sind ein Überzeugungstäter“, fällte Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle sein – rundum positiv gemeintes – Urteil über Rainer Bauer. Damit spielte der Rathauschef nicht nur auf die Polizeilaufbahn des Weilheimers an. Er würdigte auch dessen hohes ehrenamtliches Engagement für die Stadt und ihre Bürger. Nach 20 Jahren Mitgliedschaft im Weilheimer Gemeinderat bekam Rainer Bauer nun die silberne Ehrennadel des Gemeindetags verliehen.

1994 wurde Rainer Bauer zum ersten Mal für die UWV ins Weilheimer Ratsrund gewählt. „Fünf Mal hat die Bevölkerung Ihnen das Vertrauen ausgesprochen, Sie sind Stimmenkönig und Zweiter stellvertretender Bürgermeister“, hob Johannes Züfle hervor. In den vergangenen 20 Jahren habe sich Rainer Bauer in alle Bereiche der Kommunalpolitik eingearbeitet und eingebracht. „Sie haben den Blick immer auf das große Ganze gerichtet“, lobte Johannes Züfle und fügte hinzu: „Es tut gut, jemanden im Ratsrund zu haben, der öfter über den Tellerrand hinausblickt.“

Auch kommunalpolitisch ist Rainer Bauer nicht nur in Weilheim verharrt. „Sie sitzen auch im Kreistag und waren über eine Wahlperiode Mitglied im Stuttgarter Regionalparlament.“ Das bewegte den Schultes dazu, Rainer Bauer auch noch eine „Mehrfachtäterschaft“ zuzuschreiben. Dabei habe Rainer Bauer viel Erfahrung erworben: „Sie sind mindestens ein Halbprofi“, sagte Johannes Züfle und attestierte ihm, so manchem Profi etwas vorauszuhaben: „Da wo sich viele Hobby- und Berufspolitiker schwertun, da liegt eine Ihrer großen Stärken: Sie haben kein Problem damit, Nein zu sagen.“

An Rainer Bauer schätze er auch noch etwas anderes, stellte der Bürgermeister fest: In Sachen Wortmeldungen stimme bei ihm das Verhältnis von Qualität und Quantität. „Sie mussten nicht immer zu allem etwas sagen“, merkte Züfle an: „Bei wichtigen Themen haben Sie sich aber immer eingemischt und Ihre Worte wurden anerkannt und geschätzt.“

Das brachte auch der Erste stellvertretende Bürgermeister Karl Mohring (FWV) im Namen aller Fraktionen zum Ausdruck: Rainer Bauer könne man „beschreiben als Idealtyp eines Gemeinderats und Kreisrats, dessen Engagement auch nach 20  Jahren nicht erlahmt ist“, sagte er.

Gewürdigt wurde in der Gemeinderatssitzung aber nicht nur Rainer Bauer. Drei Stadträte, die nun aus dem Gremium ausschieden, verabschiedete Johannes Züfle offiziell, bevor er mit Laura Elser (FWV), Michael Kübel (FWV) und Steffen Meckes (SBV) die drei neuen Bürgervertreter ins Rund bat.

Nach 15 Jahren hatte Professor Dr. Michael Wackenhuth (FWV) nicht mehr für den Weilheimer Gemeinderat kandidiert – ein Verlust, wie der Bürgermeister betonte. „Er hat das Gremium bereichert, war anerkannt und geschätzt für sein Know-how“, so Züfle über den Wirtschaftsjuristen, der aufgrund einer Geschäftsreise nicht persönlich bei der Verabschiedung dabei sein konnte. Michael Wackenhuth habe große Kenntnisse mitgebracht und als Ratgeber in komplexen Situationen fungiert. „Er verfügt außerdem über ein großes rhetorisches Talent, das er auch gerne zelebriert hat“, sagte Züfle schmunzelnd. Trotz wortgewaltiger Reden habe er jedoch nie den Pfad der Sachlichkeit verlassen.

Aus dem Gemeinderat verabschiedet wurden zwei weitere FWV-Stadträte. Roland Braun war nach einer vollen Periode im Gremium aus familiären Gründen nicht mehr angetreten. Manfred Herrmann dagegen hat den Sprung in den Rat knapp verpasst. Er war vor eineinhalb Jahren für Hans Burkhardt nachgerückt.